Sara Benfares Leichtathletin vom LC Rehlingen holt Silber bei deutscher Meisterschaft

Rehlingen · Sara Benfares vom LC Rehlingen läuft bei der Leichtathletik-DM zu Silber und einem neuen Rekord. Sprinter Bryan wird disqualifiziert.

 Sara Benfares führte das Feld zeitweise sogar an, wurde dann aber Zweite hinter Alina Reh.

Sara Benfares führte das Feld zeitweise sogar an, wurde dann aber Zweite hinter Alina Reh.

Foto: Lutwin Jungmann

Die Frauen sorgten für die Glanzlichter, die Männer für ein paar Enttäuschungen – so sieht, grob gesagt, die Bilanz des LC Rehlingen bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Wochenende im Berliner Olympiastadion aus. Der Coup des Tages gelang Langstrecklerin Sara Benfares über 5000 Meter. Die 21-Jährige hatte sich mit Hanna Klein (LA Tübingen) und Alina Reh (SCC Berlin) auseinanderzusetzen, die beide schon die Norm für die Weltmeisterschaft in Eugene (USA) in der Tasche haben.

Zunächst schlug eine Vierergruppe mit den Favoritinnen ein flottes Tempo an, das angesichts der hohen Temperaturen im Stadion beeindruckte. Sara Benfares, die es gewohnt ist, an der Spitze zu laufen, hielt sich zurück. Sie folgte damit den Ratschlägen, die ihr die Trainer (Vater Samir und Adi Zaar) gegeben hatten. Nach gut der Hälfte der Distanz gab dann Hanna Klein das Rennen auf. Sie hatte 90 Minuten zuvor den Titel über 1500 Meter gewonnen und konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. „Da wusste ich“, verriet Befares später, „wenn ich keinen Unsinn mache, ist mir eine Medaille sicher.“

Und so kam es auch. Nachdem auch Svenja Pingpank (Hannover Athletics) abreißen ließ, blieb nur noch der Zweikampf zwischen Benfares und der Berlinerin Reh, die bei der letzten Europameisterschaft Bronze und schon sechsmal DM-Gold gewonnen hatte. Einen Kilometer vor Schluss setzte sich Benfares sogar einige Meter von der Favoritin ab, aber 500 Meter vor dem Ziel kam der Konter von Reh, die danach fast 15 Meter Vorsprung herauslief. Doch noch gab sich Benfares nicht geschlagen, auf der Zielgeraden spurtete sie noch mal bis auf 1,45 Sekunden an die Siegerin heran – doch zum Sieg reichte es nicht mehr. Mit 14:22,56 Minuten unterbot Benfares allerdings ihren eigenen Saar-Rekord um gleich 2,15 Sekunden. „Es war richtig heiß, aber ich habe mir keine Fragen zu den Bedingungen gestellt. Ich bin einfach losgerannt und habe alles gegeben“, strahlte die Überraschungs-Zweite.

Vielleicht noch verblüffender war das, was ihre ältere Schwester Selma Benfares leistete. Die 23-Jährige, die nach einem studienbedingten Durchhänger erst seit einem dreiviertel Jahr wieder im Leistungstraining ist, hatte nach halber Strecke die große Verfolgergruppe hinter sich gelassen – und lief am Ende nach 16:17,13 Minuten sensationell als Vierte über die Ziellinie.

Einen weiteren vierten Platz eroberte Djamila Böhm, die erst seit dieser Saison für Rehlingen startet. Sie lief über 400 Meter Hürden mit 57,18 Sekunden eine neue Saisonbestleistung. Ihre Vereins- und Trainingskollegin Marsha Dunkel stellte mit 60,44 Sekunden eine persönliche Bestzeit auf. Das reichte im Halbfinale allerdings nur zum 15. Platz.

Zwei siebte Plätze verbuchten die Werfer des LC Rehlingen. Schon am Freitag, vor dem Brandenburger Tor, stieß Valentin Moll die Kugel 18,75 Meter weit. Er blieb damit deutlich unter seinem Vorjahres-Niveau und wurde Siebter. Dieselbe Platzierung erreichte Hammerwerferin Sophie Gimmler. Nach gutem Auftakt von 61,37 Metern folgten zu ihrem Bedauern nur noch Würfe unter der 60-Meter-Marke.

Auch Hammerwurf-Kollege Konstantin Moll kam nicht gut zurecht. Seine 57,61 Meter im dritten und letzten Versuch reichten nur zum zwölften Platz. Eine tragische Rolle spielte Sprint-Saar-Rekordler Michael Bryan. Über 100 Meter blieb er klar unter seinen Vorleistungen. Nur dank des Verzichts eines Konkurrenten rutschte er ins Finale. Dort wurde er mit 10,61 Sekunden Achter.

Ganz anders das Bild am Sonntag über 200 Meter. Im ersten Vorlauf rannte er in 21,13 Sekunden auf Platz zwei und war direkt für das Finale qualifiziert. Kurz darauf aber der Schock: Disqualifikation wegen Berührung der Bahnbegrenzung. In einer aufwändigen Video-Analyse bestätigte sich die Meldung der Bahnrichter. Bryan hatte in der Kurve die innere Begrenzungslinie zweimal leicht berührt. Das führte zu Disqualifikation und großer Frustration

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