Deutsch-französische Nachbarschaft Alt-Bürgermeister warnen vor erneuter Grenzschließung

Rehlingen-Siersburg/Bouzonville · Martin Silvanus und Denis Paysant fordern eine gemeinsame Corona-Strategie zwischen Saarland und Département Moselle.

 Die früheren Bürgermeister von Rehlingen-Siersburg und Bouzonville, Martin Silvanus (rechts) und Denis Paysant (links), warnen vor den Folgen neuerlicher Grenzschließungen.   Foto: Rolf    Ruppenthal

Die früheren Bürgermeister von Rehlingen-Siersburg und Bouzonville, Martin Silvanus (rechts) und Denis Paysant (links), warnen vor den Folgen neuerlicher Grenzschließungen. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Eindringlich warnen die früheren Bürgermeister der deutsch-französischen Partnerkommunen Rehlingen-Siersburg und Bouzonville, Martin Silvanus und Denis Paysant, vor einer erneuten Schließung der Grenzen zwischen Lothringen und dem Saarland. Stattdessen appellieren die beiden, sich auf eine gemeinsame Corona-Strategie im saarländischen-lothringischen Grenzraum zu verständigen.

„Koordiniert und gemeinsam die Pandemie zu bekämpfen, ist ein geeigneteres Mittel, als sich nur voneinander auszugrenzen und abzuschotten“, erklärten Silvanus und Paysant gemeinsam. „Nicht schließen, sondern öffnen für eine untereinander abgestimmte und einvernehmliche Strategie gegen Covid-19 muss die Devise der Politik und der Behörden auf deutscher und französischer Seite sein“, fordern die beiden Alt-Bürgermeister. Es sei zwar erfreulich, dass Regionalpolitiker zumindest ein Stück weit aus den schlimmen Erfahrungen einer rigorosen Grenzschließung im Frühjahr 2020 gelernt hätten.

Aber aus dem Miteinanderreden sei noch zu wenig ein Miteinanderhandeln geworden, meinen sie: Würde es wenigstens eine aufeinander abgestimmte Test-Strategie im Saarland und im Département Moselle geben, würde nach ihrer Meinung die tatsächliche Betroffenheit realistischer zutage treten.

So werde in der Nachbarregion wesentlich intensiver getestet als im Saarland, erklärt Silvanus, was ganz logisch zu höheren Fallzahlen auf lothringischer Seite führe. Der prozentuale Anteil der Positiv-Ergebnisse an der jeweiligen Gesamtzahl der Tests weiche jedoch nicht signifikant voneinander ab – von lokal begründeten Ausreißern einmal abgesehen, meint Silvanus.

Die beiden früheren Bürgermeister regen an, die Verfügbarkeit von Schnelltest im Grenzraum, insbesondere für Berufspendler, rasch zu erhöhen. Das könnte auch über einen gemeinsamen Fond gehen, raten die Alt-Bürgermeister.

Auf diesem Gebiet könnte der saarländisch-lothringische Grenzraum damit eine Pionierrolle einnehmen.

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