Melitta Czerwenka-Nagel Die nächste Auszeichnung für die 90-Jährige

Saarbrücken/Rehlingen · Leichtathletin Czerwenka-Nagel für „wertvollste Leistungen im Corona-Jahr“ geehrt. Auch die Rehlingerin Klein-Raber unter den Besten.

 Melitta Czerwenka-Nagel im vergangenen September in Fraulautern auf dem Weg zu ihrem 400-Meter-Weltrekord.

Melitta Czerwenka-Nagel im vergangenen September in Fraulautern auf dem Weg zu ihrem 400-Meter-Weltrekord.

Foto: Ruppenthal

Nachdem Melitta Czerwenka-Nagel zur deutschen Senioren-Leichtathletin des Jahres 2020 gewählt wurde, hat eine Jury die 90-Jährige von der LAG Saarbrücken nun auch als eine von fünf Athletinnen in der Kategorie „Wertvollste Leistungen im Corona-Jahr 2020 – Senioreninnen/Masters“ ausgezeichnet. Czwerwenka-Nagel hatte im vergangenen Jahr über 400 Meter (1:36,19 Minuten) und über 800 Meter (5:01,35 Minuten) Weltrekorde in der Altersklasse W 90 aufgestellt (wir berichteten).

 Margret Klein-Raber, Hammerwerferin vom LC Rehlingen 

Margret Klein-Raber, Hammerwerferin vom LC Rehlingen 

Foto: Thomas Wieck

Die Jury, die unter anderem aus Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ bestand, wählte zudem die 56 Jahre alte Margret Klein-Raber vom LC Rehlingen unter die fünf Sportlerinnen. Die Athletin der Altersklasse W 55 glänzte 2020 mit ersten Plätzen in den Bestenlisten im Hammerwurf, Gewichtswurf und Wurffünfkampf sowie mit einem deutschen Rekord im Gewichtswurf (16,47 Meter).

Corona und die Einschränkungen durch die Pandemie haben auch die Sportwelt auf den Kopf gestellt. Für Melitta Czerwenka-Nagel hat sich im Trainingsbetrieb aber nicht sehr viel verändert. „Auch in der Corona-Zeit bin ich drei- bis fünfmal in der Woche alleine flott unterwegs, jeweils zwischen 45 und 60 Minuten. Und an Tagen, an denen ich nicht zum Einkaufen zwei Kilometer zu Fuß gehe, zieht es mich mit strammen Schritten an die frische Luft. Das heißt: Treppentraining inklusive, wenn ich alle 14 Tage meine 210 Treppenstufen meistere, und zwar am Stück.“

Auf die Frage, was Corona mit ihr macht, antwortet die Athletin der LSG Saarbrücken: „Faul sein? Das kommt bei mir grundsätzlich nicht infrage. Und egal, in welcher Form ich gerade bin – nach dem Laufen fühle ich mich immer besser als vor dem Laufen. Habe ich erst einmal heiß geduscht, bin ich besonders ausgeglichen und finde gleich besser in den Schlaf.“

Zum Geheimnis ihrer Fitness sagt die 90-Jährige: „Ich habe keine Geheimnisse. Mein gesunder Lebensstil hat sich einfach bewährt. Das beginnt beim täglichen Möhrenessen oder anderer Rohkost. Und ich koche noch immer gern. Ich habe keine Vorerkrankungen, eine große Selbstdisziplin und bin stolz auf meine Lebensqualität, meine Selbstständigkeit.“ Und diese Selbstdisziplin treibt sie zu immer neuen Zielen. „Jetzt sind 12:34,67 Minuten zu unterbieten, aufgestellt von Lenore Montgomery, einer Kanadierin. Ich habe den unbedingten Willen, im Sommer auch diesen W 90-Weltrekord über die 1500-Meter-Strecke zu schaffen“, sagt Czerwenka-Nagel.

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