Zitterpartie an der Grenze zu Frankreich Wie das Saarland mögliche Grenzschließungen verhindern will

Saarbrücken · Stuft die Bundesregierung das Département Moselle als „Virusvariantengebiet“ ein und beschränkt die Einreise? Im Saarland schrillen die Alarmglocken.

  Am slowakisch-österreichischen Grenzübergang in Bratislava sind systematische Grenzkontrollen bereits Realität. Sollte das RKI das saarländische Nachbargebiet Moselle als „Virusvariantengebiet“ einstufen, drohen solche Maßnahmen auch hier. 

Am slowakisch-österreichischen Grenzübergang in Bratislava sind systematische Grenzkontrollen bereits Realität. Sollte das RKI das saarländische Nachbargebiet Moselle als „Virusvariantengebiet“ einstufen, drohen solche Maßnahmen auch hier. 

Foto: dpa/Pavol Zachar

In den französischen Rathäusern an der unmittelbaren Grenze zum Saarland wächst seit Wochen die Nervosität. Die Blicke richten sich auf eine Internetseite, die immer wieder aktualisiert wird – die des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI). Von seiner Einstufung des Départements Moselle hängt ab, ob der kleine Grenzverkehr am Leben erhalten wird und wie rund 15 000 Pendler morgens ihre Arbeitsstätte erreichen können. Frankreich gilt zurzeit lediglich als Risikogebiet. Es führt zwar zu einigen Einschränkungen, doch erlaubt diese Klassifizierung den einzelnen deutschen Bundesländern an der Grenze einen gewissen Spielraum bei deren Umsetzung. So gilt zum Beispiel im Saarland die Regel, dass Pendler oder Lothringer, die sich weniger als 24 Stunden im Saarland aufhalten, von der Test- und Quarantänepflicht befreit sind. Stuft das RKI aber das Département als „Virusvariantengebiet“ ein, gelten die strikten Vorgaben aus Berlin.