Das richtige Züchter-Händchen für Pärchen

Nalbach. Stolz krähten die Hähne, als ob sie zeigen wollten, wer Herr im Haus ist, unterstützt von den vielen Hühnern um sie herum, die munter vor sich her glucksten. Enten und Gänse wussten allerdings mit wildem Geschnatter bestens zu kontern und wurden dabei von den Fasanen überboten, die lautstark auf sich aufmerksam machten

 Marvin Schmitz präsentiert aus seiner Zucht einen Zwerg-Wyandotten, der zum besten Hahn gekürt wurde. Foto: Theobald

Marvin Schmitz präsentiert aus seiner Zucht einen Zwerg-Wyandotten, der zum besten Hahn gekürt wurde. Foto: Theobald

Nalbach. Stolz krähten die Hähne, als ob sie zeigen wollten, wer Herr im Haus ist, unterstützt von den vielen Hühnern um sie herum, die munter vor sich her glucksten. Enten und Gänse wussten allerdings mit wildem Geschnatter bestens zu kontern und wurden dabei von den Fasanen überboten, die lautstark auf sich aufmerksam machten. Unter diesem wilden Geplauder verhallten schnell die leisen Zwischenrufe von Tauben oder Wachteln. Wer am Wochenende in der Litermonthalle in Nalbach war, konnte sich dieser leidenschaftlichen Unterhaltung nicht entziehen.Die Schau zeigte 252 Rassengeflügel und 130 Paare Ziergeflügel, bei dieser bunten Vielzahl durfte es schon mal laut zugehen. Eine stolze Zahl, mit der sich die Veranstalter zufrieden zeigten. 900 Mitglieder gehören dem Landesverband an, darunter 70 Jungzüchter. Ein Jungzüchter ist Marvin Schmitz aus Hülzweiler. Vor sechs Jahren begann der heute 17-Jährige mit der Zucht von Legehühnern, freilaufend und garantiert Dioxin frei gefüttert, wie Marvin mit leichtem Zynismus auf die Skandale in der Geflügelwelt reagierte. Ehrgeizig verfolgt er mittlerweile das Ziel, mit seiner Zucht auch tüchtig zu punkten. Neben prächtigen Bielefelder Kennhühnern präsentierte er bei der Ziergeflügel-Schau Zwerg Wyandotten, eines der orangefarbenen Geflügeltiere wurde dabei als "bester Hahn" gekennzeichnet und erhielt das Prädikat "sehr gut".

Das Eine ist die Zucht von Rassegeflügel. "Das sind Tiere, die vom Menschen gezüchtet und auch nur dort, quasi als Haustiere, gehalten werden und überleben können", erklärte Kühn. Bei der Bewertung werden die Haltung, Pflege, Rassemerkmale, Zeichnung und Gefieder bewertet. Da zählt die Jury jede einzelne Schwanzfeder des Tieres.

Bei der Zucht von Wildgeflügel, das unter die Kategorie Ziergeflügel fällt, ist die Artenreinheit oberstes Gebot. Wildgeflügel sei von Natur aus schon perfekt. Glanz, Pflege, Vitalität und Gesundheit der Tiere, darauf werde viel Wert gelegt. Dabei ist es gar nicht mal so einfach, die Tiere zu züchten. Der Züchter muss das richtige Händchen beweisen, wenn es darum geht, die Pärchen zusammenzubringen. Schwierig wird es, wenn sich Männchen und Weibchen nicht verstehen. Da nutzt kein Vermittlungsversuch, der Züchter muss unter Umständen in ganz Deutschland auf Partnersuche gehen, nicht selten eine Geduldsprobe.

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