Hilfsangebote Wer im Kreis Hilfe braucht, soll sie erhalten

Saarlouis · Landkreis, Kirche, Gruppen und Kommunen bieten älteren Menschen und Risikogruppen Hilfe bei alltäglichen Erledigungen an.

 17.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Essen: Die 79jährige Inge Vincents (r) bekommt von ihrer Nachbarin Heike van Ackern eine Tasche mit den von ihr bestellten Lebensmitteln. Die Rentnerin möchte während der Corona-Pandemie wegen des erhöhten Ansteckungsrisikosmöglichst ihr Haus selten verlassen. (zu dpa-Korr "Wie uns die Corona-Krise zusammenschweißt") Foto: Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

17.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Essen: Die 79jährige Inge Vincents (r) bekommt von ihrer Nachbarin Heike van Ackern eine Tasche mit den von ihr bestellten Lebensmitteln. Die Rentnerin möchte während der Corona-Pandemie wegen des erhöhten Ansteckungsrisikosmöglichst ihr Haus selten verlassen. (zu dpa-Korr "Wie uns die Corona-Krise zusammenschweißt") Foto: Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Kein Tag ohne neue Infektionen: Die Corona-Fälle auch im Kreis Saarlouis steigen exponentiell, werden mehr und mehr. Damit brauchen immer mehr Menschen Hilfe, weil sie alltägliche Dinge wie den Einkauf nicht selbst machen sollten, können oder dürfen.

Doch auch die Zahl an Hilfsbereiten und Hilfsangeboten im Landkreis wächst beständig. Landkreis, Kommunen und Kirche tun ihr Möglichstes, für all die Menschen da zu sein, die Zutun brauchen.

„Niemand wird allein gelassen“, sagt Priester Heiko Marquardsen. Er klingt zuversichtlich. Man spürt förmlich den Tatendrang, der seinen schnell aneinandergereihten Sätzen zu entspringen scheint. Kopf einziehen, wegducken und sich vor dem Angesicht der Corona-Pandemie verkriechen? Keine Option. „Wir als Kirche sind da für die Menschen. Auch und gerade in schweren Zeiten wie jetzt“, meint Marquardsen.

So kommt es nicht von ungefähr, dass der Priester jetzt eine Einkaufshilfe ins Leben gerufen hat. Jeder, der im Einzugsgebiet der „Pfarreiengemeinschaft Saarlouis/Links der Saar“ Hilfe beim Einkaufen benötigt, soll sie erhalten. „Ich sehe mich in der Pflicht, so gut wie nur möglich zu helfen“, sagt Marquardsen.

Der 32-jährige Priester hat bereits 15 Hilfsbereite für das Projekt gewinnen können. „Von Messdienern im Alter von 14 Jahren bis zu 40-jährigen Berufstätigen. Alle dabei“, erklärt Marquardsen die Hilfstruppe. Er sei dankbar für jeden, der helfen will und sich ihnen noch anschließen möchte. Vor allem hofft der Priester aber, dass sich diejenigen beim ihm melden, die Hilfe brauchen.

Unter der Corona-Krise hat auch die kirchliche Arbeit gelitten. Marquardsen kann keine öffentlichen Gottesdienste mehr feiern, übergangsweise gibt es nun Privatmessen. Trotz aller Einschränkungen, vor dem Virus fürchtet sich der Priester nicht. Er möchte persönlich auch diejenigen mit Einkäufen versorgen, die in häuslicher Quarantäne sind: „Ich bin 32, gesund und bereit mit ganzer Kraft zu helfen.“ Denn Kirche, das sei auch ein Ort der tätigen Nächstenliebe.

Wer Hilfe beim Einkaufen im Einzugsgebiet der Pfarreiengemeinschaft Saarlouis/Links der Saar sucht oder Priester Heiko Marquardsen bei seinem Projekt „Einkaufshilfe“ unterstützen möchte, kann den Priester wie folgt erreichen: Tel.: (01 76) 32 76 46 51 oder per Mail: heiko.marquardsen@bgv-trier.de.

Nicht nur die Saarlouiser Pfarreiengemeinschaft hat ein Hilfsangebot geschaffen. Es gibt eine Reihe von Initiativen im Landkreis.

LANDKREIS SAARLOUIS

Die Servicestelle Ehrenamt bietet ab sofort im Landkreis Saarlouis einen landkreisweiten Informations- und Vermittlungsservice bei der Versorgung älterer Menschen und weiterer Risikogruppen an. Hilfesuchende und Helfer können unkompliziert bei der Stelle Ehrenamt Hilfe anfragen oder anbieten. Viele Menschen aus dem Landkreis bieten ihre Hilfe bereits an. Etwa den Einkauf, Spaziergänge, Gassigehen mit dem Hund oder sonstige Erledigungen.

Infos zum landkreisweiten Informations- und Vermittlungsservice bei Barbara Mohr unter Tel.: (0 68 31) 44 45 73 oder per Mail an: ehrenamt@kreis-saarlouis.de

BOUS

Die CDU Bous organisiert ebenfalls Einkaufshilfen in der Gemeinde. Genaueres ist noch in der Planung.

DILLINGEN

Für hilfsbedürftige und kranke Mitmenschen, die sich nicht mehr um ihre Grundversorgung kümmern können, bietet die Stadtverwaltung mit ehrenamtlichen Helfern und Vereinen einen Notdienst an.

Infos unter Tel.: (06831) 70 93 63, 70 93 44 und 70 92 62. Hier können sich auch Bürger melden, die Hilfe anbieten möchten.

ENSDORF

Mit Burkhard Schmidt vom Edeka Markt in Ensdorf ist ein Bestellservice für die geschaffen, die nicht mehr selbst einkaufen können und niemanden haben, der das für sie macht. Es besteht die Möglichkeit, täglich von 10 bis 12 Uhr unter Tel. (0 68 31) 50 41 31 oder per E-Mail an hilfsdienst@gemeinde-ensdorf.de eigene Einkaufwünsche aufzugeben. Die Zustellung des Einkaufs wird von den örtlichen Hilfsdiensten und ehrenamtlichen Helfern vorgenommen.

LEBACH

Lebach hat zentrale Anlaufstellen für „Nachbarschaftshilfen“ in den Stadtteilen zusammengestellt. Ab sofort können sich ältere Bürger und Risikopatienten melden, wenn Sie einen Einkaufsservice benötigen oder sonst dringende Erledigungen anstehen. Auch freiwillige Helfer, die keiner Risikogruppe angehören und keinen Kontakt zu Verdachtsfällen hatten und haben, können folgende Personen anrufen, wenn sie die Solidaritäts-Aktion unterstützen möchten. Die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen muss bei der Nachbarschaftshilfe von beiden Seiten gewährleistet werden. Bürger können sich bei den Ansprechpartnern oder im Rathaus unter Tel.: (0 68 81) 5 90 melden.

Aschbach: Ortsvorsteher Josef Nickolai, Tel.: (0 68 81) 96 14 71, Stellvertreter Herbert Backes, Tel.: (0 68 81) 86 38; Dörsdorf: Ortsvorsteher Armin Caspar, Tel.: (0 68 88) 3 99, Stellvertreter Marcel Junk, Tel.: (01 51) 19 16 78 90; Eidenborn: Orstvorsteher Maik Müller, Tel.: (0 68 81) 5 21 87, Stellvertreterin Ruth-Fritz Schön, Tel.: (0 68 81) 35 10; Falscheid: Ortsvorsteher Andreas Löw, Tel. (0 68 81) 88 07 60; Gresaubach: Ortsvorsteher Fred Metschberger, Tel.: (0 68 87) 15 06, Stellvertreter Karsten Thewes, Tel.: (0 68 87) 30 06 77; Knorscheid/Hoxberg: Ortsvorsteherin Melanie Bösen, Tel.: (01 74) 9 78 36 98, Stellvertreter Rainer Fries, Tel.: (01 52) 02 71 09 03; Landsweiler: Ortsvorsteher Tobias Weber, Tel.: (0 68 81) 8 98 17 75; Stellvertreter Karsten Jungmann, Tel.: (0 68 81) 89 73 92; Lebach: Ortsvorsteher Thomas Reuter, Tel.: (0 68 81) 29 18, Stellvertreterin Gisela Brill, Tel.: (0 68 81) 22 39; Niedersaubach: Ortsvorsteher Hans Schmitz, Tel.: (0 68 81) 36 60, Stellvertreter Werner Schmidt, Tel.: (0 68 81) 9 14 20; Steinbach: Ortsvorsteher Jörg Wilbois, Tel.: (0 68 88) 2 58, Stellvertreterin Gertrud Schwierczek, Tel.: (0 68 88) 58 04 83; Thalexweiler: Ortsvorsteher Michael Quinten, Tel.: (0 68 88) 90 19 34, Stellvertreter Volker Scheid, Tel.: (0 68 88) 51 59.

Die CDU Ortsverband Lebach bietet zudem für den Stadtteil Lebach Versorgungshilfe an. Insbesondere den Älteren und kranken Menschen, die zur ausgewiesenen Risikogruppe gehören, soll bei ihren Einkäufen für das tägliche Leben und bei sonstigen wichtigen Erledigungen, geholfen werden.

Wer Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann sich an den Vorsitzenden Thomas Reuter wenden unter Tel.: (0 68 81) 29 18 oder per Mail: thomas_reuter_1@web.de.

NALBACH

In Nalbach sind Einkaufshilfen privat organisiert. Laut der Gemeinde bietet zudem das Piesbacher Lädchen einen Lieferservice für Einkäufe unter Tel.: (0 68 38) 9 93 97 38.

REHLINGEN-SIERSBURG

Der Krisenstab der Gemeinde Rehlingen-Siersburg hat sich mit der Lebensmittelversorgung von Personen beschäftigt, die sich in angeordneter häuslicher Quarantäne befinden und keine Familie oder Bekannten im unmittelbaren Umfeld haben. Es wurden Maßnahmen getroffen, um diese Personen zu versorgen. Zur Unterstützung werden auch ehrenamtliche Personen gesucht. Sie können sich unter Tel.: (0 68 35) 50 83 30 oder 50 82 05 oder per Mail melden: ehrenamt@rehlingen-siersburg.de.

SAARLOUIS

Die Grünen Saarlouis bieten älteren Bürgern Hilfe beim Einkaufen an. Interessenten können sich an den Vorsitzenden Hubert Ulrich wenden unter Tel.: (01 76) 2 28 06 23.

SAARWELLINGEN

Senioren und Risikopatienten, die Unterstützung bei den Einkäufen benötigen, können sich ans Rathaus wenden. Auch Menschen, die bereit sind – unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen – die sogenannten Risikogruppen zu unterstützen. Die Helfer sollten keiner Risikogruppe angehören und zwischen 18 und 60 Jahre alt sein.

Wer helfen will oder Hilfe braucht, kann sich an die Gemeinde wenden: Amt für Jugend, Senioren und Soziales, Mo-Do: 8 bis 16 Uhr, Fr: 8 bis 13 Uhr, unter Tel.: (0 68 38) 9 00 71 76 oder per Mail: soziales@saarwellingen.de.

SCHMELZ

Wer zur Risikogruppe gehört oder sich in Quarantäne befindet und Hilfe beim Einkaufen benötigt, kann sich an das Rathaus wenden, unter Tel. (0 68 87) 30 11 29 (Frau Baus) oder unter Tel. (0 68 87) 30 11 65 (Herr Kallweit). Wer ehrenamtlich unterstützen möchte und einen Einkaufservice übernehmen will, kann sich ebenfalls unter der angegebenen Telefonnummer an das Rathaus wenden.

SCHWALBACH

Die Gemeindeverwaltung bietet sich als Drehscheibe an, Hilfesuchende und Freiwillige miteinander in Kontakt zu bringen. Als Hilfesuchende gelten Menschen, die wegen der aktuellen Lage ihre Wohnung oder ihr Haus nicht verlassen können und in ihrem näheren Umfeld niemanden haben, der sie unterstützen kann. Die Hilfe umfasst die Angebote einzukaufen, mit dem Hund Gassi zu gehen oder für die Person in die Apotheke oder zur Post zu gehen. Das kostenlose Angebot richtet sich an Hilfsbedürftige, die nicht auf familiäre oder nachbarschaftliche Unterstützung zurückgreifen können.

Die Gemeindeverwaltung ist von 8.30 bis 12 Uhr erreichbar, unter Tel.: (0 68 34) 57 11 60 oder per Mail an a.wrona@schwalbach-saar.de. Zudem unter Tel.: (0 68 34) 57 11 52, Mail: a.wilhelm@schwalbach-saar.de sowie unter Tel.: (0 68 34) 57 11 66, Mail: n.braun@schwalbach-saar.de.

ÜBERHERRN

Die Gemeinde Überherrn plant ab sofort die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle zur Unterstützung von Senioren und Risikopatienten während der Zeit des eingeschränkten sozialen Lebens. Dafür werden verlässliche Menschen gesucht, die – unter Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen – die älteren Bürger unterstützen wollen, etwa bei Einkäufen, Erledigungen und Nachbarschaftsdiensten. Die Helfenden sollten zwischen 18 und 60 Jahre alt sein, selbst keiner Risikogruppe angehören, keinen Kontakt zu Verdachtsfällen haben und gehabt haben und sich strikt an die Hygiene-Vorgaben halten. Altforweiler: stellvertretender Ortsvorsteher Stefan Rupp, Tel.: (0 68 36) 51 41, Mobil: (01 51) 28 75 63 46, Mail: siska61@gmx.de; Berus: Ortsvorsteher Karla Thieser-Aulenbacher, Tel.: (0 68 36) 21 87, Mobil: (01 70) 73718 99, Mail: peter.aulenbacher@t-online.de; Bisten: Ortsvorsteher Vinzenz Winter, Tel.: (0 68 36) 71 87 07, Mail: vinzenzwinter@gmx.de; Felsberg: stellvertretender Ortsvorsteher Jürgen Bienert, Tel.: (0 68 37) 10 00, Mail: bienert@t-online.de; Überherrn: Ortsvorsteher Arno Zenner, Tel.: (0 68 36) 52 25, Mobil: (01 74) 2 15 52 96, Mail: ov-zenner@premieres-weine.de; Wohnstadt: Ortsvorsteher Günter Hild, Tel.: (0 68 36) 36 06, Mobil: (01 72) 9 90 24 03, Mail: info.hild@t-online.de.

Weitere Infos im Internet unter www.ueberherrn.de und auf der Facebook-Seite der Gemeinde.

WADGASSEN

Die Notversorgung für Risikogruppen und Bürger in Quarantäne, die in Zusammenarbeit mit EDEKA Kunzler und Bisttalreisen angeboten wird, steht ab sofort zur Verfügung. Ein Bestellformular kann auf der Internetseite der Gemeinde heruntergeladen und ausgefüllt an coronainfo@wadgassen.de gesendet werden. Bestellungen auch unter Tel.: (0 68 34) 94 44 49. Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen. Das Ausliefern der Ware erfolgt kontaktlos dienstags, donnerstags und samstags. Berücksichtigt werden alle Bestelleingänge bis zum Vortag 15 Uhr.

WALLERFANGEN

Die Gemeindeverwaltung bietet zusammen mit dem Netzwerk Nachbarschaft Wallerfangen ab sofort einen Einkaufsservice an. Er gilt für die gesamte Gemeinde und richtet sich an diejenigen, die sich wegen der aktuellen Lage außerstande sehen, dringend benötigte Lebensmittel und Medikamente selbst zu besorgen. Der Service ist auf innergemeindliche Einkaufsmöglichkeiten beschränkt, kostenfrei und von ehrenamtlichen Helfern organisiert. Die Helfer weisen sich mit einer amtlichen Bescheinigung der Gemeindeverwaltung aus.

Telefonisch erreichbar: montags und donnerstags von 11 bis 13 Uhr unter Tel.: (01 60) 6 07 91 03 oder per Mail an newenawa@gmx.de (ohne Bindestrich).

 17.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Essen: Die 79-jährige Inge Vincents hat von ihrer Nachbarin eine Tasche mit den von ihr bestellten Lebensmitteln vor die Tür gestellt bekommen. Die Rentnerin möchte wegen ihres erhöhten Corona-Ansteckungsrisikos möglichst wenig ihr Haus verlassen. Foto: Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

17.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Essen: Die 79-jährige Inge Vincents hat von ihrer Nachbarin eine Tasche mit den von ihr bestellten Lebensmitteln vor die Tür gestellt bekommen. Die Rentnerin möchte wegen ihres erhöhten Corona-Ansteckungsrisikos möglichst wenig ihr Haus verlassen. Foto: Roland Weihrauch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Roland Weihrauch
 Im Landkreis Saarlouis formieren sich nun zigfach Hilfsangebote, wie beim Erledigen von Einkäufen für die Mitmenschen.

Im Landkreis Saarlouis formieren sich nun zigfach Hilfsangebote, wie beim Erledigen von Einkäufen für die Mitmenschen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wer ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe bietet, kann das über die Saarbrücker Zeitung mitteilen lassen. Die Hinweise bitte per Mail senden an: redsls@sz-sb.de. Wir werden die Liste der Angeote regelmäßig veröffentlichen.

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