Datenschutz Nur Corona-Zahlen: Warum sagen die nicht mehr?

Saarlouis · Warum das Gesundheitsamt nicht mehr über die Corona-Kranken im Kreis verrät.

Warum Gesundheitsamt nicht mehr über Corona-Kranke verrät
Foto: dpa/Alessandro Crinari

Beispiel: Ein Mann, 46, aus Nalbach ist positiv auf Corona getestet – warum gibt es dazu nicht mehr Infos? Diese Frage läuft im Gesundheitsamt Saarlouis ebenso wie in unserer Redaktion derzeit regelmäßig auf. Begründung: Das müsse man doch erfahren, wenn man sich dort vielleicht angesteckt habe. Karen Benesch, Leiterin des Gesundheitsamtes Saarlouis, kann beruhigen: „Wir machen die Infektionsketten möglichst genau ausfindig und informieren alle, die sich möglicherweise angesteckt haben telefonisch.“

Im Vordergrund stehe der Datenschutz. „Das Infektionsschutzgesetz ist die Grundlage, auf der wir wichtige Daten erheben“, erklärt Benesch. Die Daten der Erkrankten gibt das örtliche Gesundheitsamt an das Gesundheitsministerium weiter, dieses wiederum an das Robert-Koch-Institut (RKI). Doch warum werden überhaupt Daten gesammelt? „Weil man daraus wichtige Rückschlüsse etwa auf bestimmte Personengruppen ziehen kann und auch zum Beispiel Prävention betreiben kann“, sagt die Ärztin.

Sie betont, dass der Test auf Corona freiwillig erfolgt; wer Symptome bei sich feststellt, meldet sich beim Hausarzt: „Deshalb ist es auch so wichtig, dass der Datenschutz gewährleistet ist. Wenn die Bürger das Gefühl haben, dass mit ihren Daten nicht sicher umgegangen wird, melden die sich nicht mehr“, befürchtet Benesch. „Und dann haben wir ein Problem.“

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