Corona Von Abstrich bis Quarantäne: Das Gesundheitsamt Saarlouis erklärt, wie es funktioniert

Saarlouis · Wann muss man zum Test? Wie erfährt man vom Ergebnis? Und was passiert danach?

 Karen Benesch leitet das Gesundheitsamt Saarlouis.  Foto: Landkreis/ Hoen

Karen Benesch leitet das Gesundheitsamt Saarlouis. Foto: Landkreis/ Hoen

Foto: Landkreis Saarlouis / Yannick Hoen

Verdacht auf Corona? Was nun? Den typischen Ablauf einer Testung, der Quarantäne und wann man wieder gesund ist, schildert Karen Benesch, Leiterin des Gesundheitsamtes im Kreis Saarlouis.

Typische Symptome, Kontakt zu Erkrankten oder Aufenthalt im Risikogebiet? Am besten meldet man sich beim Hausarzt, betont Benesch. Der überweist in der Regel an eines der Testzentren. Der Abstrich wird im Labor ausgewertet. Das Ergebnis erhält der Betroffene zurzeit noch am Folgetag, bei steigenden Fallzahlen könnte sich die Zeit verlängern.

Zunächst werden das Gesundheitsamt und der überweisende Hausarzt informiert, ein Mitarbeiter des Amtes ruft dann den Betroffenen an und teilt ihm das Ergebnis mit. Im negativen Fall erhält der Betroffene den Rat, dennoch in den kommenden Tagen auf eventuelle Symptome zu achten. Im positiven Fall wird am Telefon zunächst mündlich die häusliche Quarantäne angeordnet, außerdem gibt es wichtige Informationen zum Beispiel zum Umgang mit Familienmitgliedern.

Auch die jeweilige Ortspolizeibehörde (OPB) wird über die Fälle informiert, damit sie die Einhaltung der Quarantäne sicherstellen kann. Die OPB stellt auch zeitnah eine schriftliche Anordnung zu. Bei sprachlichen Verständigungsproblemen, „das ist auch schon vorgekommen“, sagt Benesch, gibt es vom RKI Infomaterial in verschiedenen Sprachen.

Während der Quarantäne sollte sich der Erkrankte möglichst auch von Familienmitgliedern fernhalten, sagt Benesch. „Je nach häuslicher Situation ist das aber nicht immer möglich“, weiß die Ärztin. Leben etwa kleinere Kinder im Haushalt oder ist die Situation beengt, kann der Kontakt kaum vermieden werden. Pflegebedürftige oder besonders gefährdete Personen sollten nach Möglichkeit anderweitig untergebracht werden beziehungsweise die erkrankte Person, rät Benesch.

Während der Quarantäne ist der Erkrankte verpflichtet, ein Tagebuch zu führen, in dem unter anderem die Körpertemperatur und das Befinden festzuhalten sind. Einfach ist das nicht immer, weiß Benesch: „Manche haben nicht mal ein Fieberthermometer im Haus.“

 Was passiert nach dem Abstrich? Wie erfährt der Patient, ob er Corona hat? Das Gesundheitsamt Saarlouis informiert darüber.

Was passiert nach dem Abstrich? Wie erfährt der Patient, ob er Corona hat? Das Gesundheitsamt Saarlouis informiert darüber.

Foto: dpa/Jens Büttner

Als gesund gilt übrigens, wer 48 Stunden symptomfrei ist. Die angeordnete Quarantäne muss dennoch bis zum Ende der 14 Tage eingehalten werden. Wer nach Ende der Quarantäne noch Symptome aufweist, muss entsprechend länger zu Hause bleiben, eben bis er gesund ist, erläutert Benesch: „Vereinzelt sind Leute auch deutlich länger als 14 Tage krank.“ Eine andere Regelung gilt bei stationärer Versorgung im Krankenhaus: Hier wird am Ende des Aufenthaltes noch einmal auf Corona getestet. Aber: Ins Krankenhaus muss nur, wer schwere Symptome wie Atemnot aufweist, außerdem wird individuell entschieden – abhängig von Alter, Vorerkrankungen oder der Lebenssituation. „Corona allein ist kein Grund für eine Aufnahme“, betont Benesch, denn immer noch würden Menschen mit Symptomen einfach in die Notaufnahme gehen.

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