Fehlende Sitzplätze im Nahverkehrszug sorgen für Ärger

Obersalbach/Saarlouis. Mit vier Freundinnen wollte Monika Näckel aus Obersalbach im Juli einen Tag auf der Bundesgartenschau (Buga) in Koblenz verbringen. Da sie lieber mit der Bahn als mit dem Auto fährt, nutzte sie gemeinsam mit ihren Begleiterinnen das Buga-Kombiticket der Deutschen Bahn, welches für 121 Euro die Hin- und Rückfahrt sowie den Eintritt zur Buga enthält

Obersalbach/Saarlouis. Mit vier Freundinnen wollte Monika Näckel aus Obersalbach im Juli einen Tag auf der Bundesgartenschau (Buga) in Koblenz verbringen. Da sie lieber mit der Bahn als mit dem Auto fährt, nutzte sie gemeinsam mit ihren Begleiterinnen das Buga-Kombiticket der Deutschen Bahn, welches für 121 Euro die Hin- und Rückfahrt sowie den Eintritt zur Buga enthält. "Auf der Hinfahrt war alles wunderbar", sagt Näckel, doch die Rückfahrt wurde für sie zu einem Ärgernis."Bis kurz vor Saarlouis gab es keine Plätze", beschwert sich Näckel, "wir haben uns dann auf die Treppe gesetzt." Da die Rentnerin ein künstliches Hüft- und ein künstliches Kniegelenk hat, findet sie es "gar nicht gut", dass in der Bahn kein Sitzplatz frei gewesen sei. "Ein Mann musste sich sogar auf einen Feuerlöscher setzen", fügt sie hinzu.

Um zumindest eine Entschädigung für die misslungene Rückfahrt zu erhalten, schrieb Näckel im August an die Bahn. Doch die reagierte nicht in der Weise, die Näckel sich erhofft hatte. "Ein Fahrgutschein wäre das Mindeste gewesen", meint Näckel, "damit wären wir zufrieden gewesen." Die Bahn bedauerte zwar die Unannehmlichkeiten, wies jedoch auch darauf hin, dass in Nahverkehrszügen kein Anspruch auf einen Sitzplatz bestehe. Der Einsatz zusätzlicher Wagen sei von "betrieblichen Zwängen" abhängig und Fahrzeugreserven stünden nur in begrenztem Umfang zur Verfügung, heißt es in dem Schreiben.

Ein Sprecher der Bahn bestätigte auf SZ-Anfrage, dass eine Erstattung in diesem Fall ausgeschlossen sei. "Die Kundin und ihre Begleiterinnen waren im Besitz des sehr preisgünstigen Buga-Kombitickets", erklärt er, bei dem in einer Fünfergruppe jeder nur 4,20 Euro für die Zugfahrt bezahle. Im Hinblick auf behinderte Mitreisende fügt er hinzu: "Man findet in jedem Waggon mindestens acht gekennzeichnete Plätze. Und sollten diese Plätze ausnahmsweise schon von anderen Berechtigten belegt sein, dürften sich immer nette und hilfsbereite Mitreisende finden, die zumindest nach Bitte oder Aufforderung ihren Platz anbieten." bsch

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporterin Monika Näckel aus Obersalbach. Sie haben auch Ärgerliches und Spannendes zu erzählen oder sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (06 81) 59 59 800, E-Mails an leser-reporter@sol.de.

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