Ein Vierteljahrhundert Hilfe für Indien

Dillingen. 760 816 Euro ist eine stolze Summe. Darauf kann Uschi Dornoff, Vorsitzende des Aktionskreises Indienhilfe in Dillingen, stolz sein. Sagen würde sie das aber nie. Dazu sind sie und ihr Verein viel zu bescheiden. "Wir wollten unser Jubiläum eigentlich gar nicht öffentlich machen", gibt Dornoff zu. Aber man habe sich doch anders entschieden

Dillingen. 760 816 Euro ist eine stolze Summe. Darauf kann Uschi Dornoff, Vorsitzende des Aktionskreises Indienhilfe in Dillingen, stolz sein. Sagen würde sie das aber nie. Dazu sind sie und ihr Verein viel zu bescheiden. "Wir wollten unser Jubiläum eigentlich gar nicht öffentlich machen", gibt Dornoff zu. Aber man habe sich doch anders entschieden. Es ist schließlich für eine gute Sache. Doch selbst am 25. Geburtstag wird auf Sparflamme gekocht. Dornoff: "Die Feier darf nichts kosten. Aber Sponsoren haben die Feier möglich gemacht." Gefeiert wird am 19. Mai um 17 Uhr im katholischen Pfarr- und Jugendheim in Dillingen, Dr.-Prior-Straße. Dann blickt der Verein auf 25 Jahre Hilfe für die südliche Spitze Indiens zurück. Doch eigentlich begann alles bereits drei Jahre früher. Und zwar im Jahr 1981. Nach einer Reise durch Südindien entstand die Idee auf dem Frankfurter Flughafen, erinnert sich Dornoff. Über private Kontakte zu einem Patenkind stellte die Familie Dornoff fest: "Die brauchen mehr Hilfe." Gemeinsam mit Gruppen aus der Pfarrei Maria Trost sowie privaten Spenden wurde ein Waisenhaus in Chellamkonam gebaut. "Eigentlich sollte es dabei bleiben, aber dann kam ein Projekt nach dem anderen", erzählt Dornoff. 1984 schließlich wurde der Verein Aktionshilfe Indien gegründet. Über die Jahre kamen so 31 Projekten in den Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala zusammen. Geholfen hat ihnen Father Mathew Kadakampallil in Kariyavattom. "Er hat uns über die Jahre immer gut beraten, welche Projekte wirklich nötig sind und welche Projekte nicht", erläutert Dornoff. Später half ihm sein Ziehsohn, Father Jose. Mit Erfolg, wie sich nach 25 Jahren herausstellt. Dornoff: "Von allen unseren Projekten ging keines in den Sand."Hilfe zur SelbsthilfeAuf eines achtet der Aktionskreis Indienhilfe besonders, betont die Vorsitzende: "Wir geben Anstöße. Es dürfen keine Projekte sein, die nur durch unsere Hilfe existieren." Hilfe zur Selbsthilfe heißt das Stichwort. Viele Projekte wie etwa die Buchbinderei oder die Näherei wurden nur ein Jahr finanziell gefördert. Danach trugen sie sich selbst. Das funktioniert freilich nicht bei allen Projekten, schränkt Dornoff ein. So muss das Boy's Home in Karamoodu jährlich unterstützt werden. Dort leben Buben aus benachteiligten Familien, die sozial betreut und schulisch gefördert werden. Dornoff: "Das Projekt wird wohl nie ganz ohne unsere Hilfe auskommen. Die Kosten sind einfach zu hoch." Zwar betreiben die Jungs, die dort leben, auch Landwirtschaft. Aber das Schulgeld muss ebenfalls bezahlt werden. Selber nach den Projekten sehen, ist für Uschi Dornoff kaum möglich: "Aber alle paar Jahre fährt einer aus der Gruppe dort hin." Und auch dann gilt wieder die selbstlose Hilfe, denn die Reisekosten muss jeder selber tragen. Die Spenden gehen ausschließlich an die Projekte.Bei so viel Bescheidenheit wundert es nicht, dass auch am 19. Mai, dem 25. Geburtstag der Aktion Indienhilfe, ohne viel Aufwand gefeiert wird. Mit wenigen geladenen Gästen, darunter Staatssekretärin Gaby Schäfer, Father Mathew und Father Jose, und den Mitgliedern und Förderern schaut der Aktionskreis Indienhilfe auf 25 Jahre Hilfe für Südindien zurück.

Auf einen BlickInfos zum Aktionskreis Indienhilfe gibt es bei Uschi Dornoff, Wiesbadener Straße 3 in Dillingen, Telefon (06831) 798 66.Spendenkonto: Aktionskreis Indienhilfe, Kontonummer: 24 029 050, Kreissparkasse Saarlouis, Bankleitzahl 593 50 110.

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