Unscheinbarer Kasten, der Leben retten kann

Orscholz. Es ist nur ein kleiner, unscheinbarer, dunkelgrauer Kasten, doch er kann Leben retten. Ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) steht nun in Orscholz im SRS-Pflegezentrum Saarschleife. Der Verein Deutsche Herzwacht mit Sitz in Merzig hat einen solchen Lebensretter als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt

Orscholz. Es ist nur ein kleiner, unscheinbarer, dunkelgrauer Kasten, doch er kann Leben retten. Ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) steht nun in Orscholz im SRS-Pflegezentrum Saarschleife. Der Verein Deutsche Herzwacht mit Sitz in Merzig hat einen solchen Lebensretter als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Gesponsert wurde er durch Spenden des ambulanten Dienstes des SRS-Pflegezentrums.Gerät kann sprechenBei dem Gerät handelt es sich um einen Defibrillator mit Sprachanweisungen. Heißt: Der kleine Kasten sagt dem Ersthelfer, was er zu tun hat. "Das nimmt dem Helfer viel Angst und Scheu", sagt Alexander Pfabel, Vize-Präsident der Herzwacht: "So sind mit einfachen Maßnahmen Leben zu retten." Gerade für den Kreis Merzig-Wadern sei es wichtig, diese Geräte zu etablieren, da die Anfahrten für den Rettungsdienst teilweise recht lang seien. "Das therapiefreie Intervall bis der Rettungsdienst beim Patienten ist, soll zwölf Minuten nicht überschreiten. In dieser Zeit kann aber schon wertvolle Ersthilfe geleistet werden. Denn ohne Erste Hilfe bringt auch die zweite Hilfe weniger", pflichtet Marko Schwartz, der neue Präsident der Herzwacht bei. Mit der Hilfe von Sponsoren sind auch schon die saarländischen Krankentransportwagen mit AED-Geräten ausgerüstet worden.Schneller ZugriffDass das SRS-Pflegezentrum Orscholz ein guter Standort für ein AED ist, lässt sich nicht abstreiten. Denn: Das Gerät soll nicht nur den Bewohnern der Seniorenresidenz oder des betreuten Wohnen in einer entsprechenden Situation helfen. "Es gibt auch Momente, in denen Touristen der nahe gelegenen Cloef in Gefahr geraten", erzählt Andrea Blaß von der Heimleitung: "Ich musste selbst schon zwei Mal reanimieren, das ist körperlich doch sehr anstrengend und hält sicher einige von der Hilfe ab." Und damit das Helfen und Leben retten nun einfacher wird, erhält das Gerät einen für alle zugänglichen Platz. "Es steht in unserem Haupthaus, das immer offen ist. So haben sowohl Bewohner, als auch Personal schnell Zugriff", sagt Stefan Blaß von der Pflegedienstleitung des Hauses. Mit dabei ist auch ein kleiner Rettungskoffer mit Beatmungsmaske. Auch Mettlachs Bürgermeisterin Judith Thieser freut sich über die neue Rettungsmöglichkeit in Orscholz: "Es gibt immer Situationen, in denen man überlegt, was man besser machen kann, um Leben zu retten." Die Bürgermeisterin wird nun in ihrer Verwaltung besprechen, wo ein AED noch sinnvoll eingesetzt werden kann.

HINTERGRUNDAls erstes Pflegeheim in Deutschland wurde die Senioren-R&;sidence Saarschleife wegen vorbildlichem Rettungsmanagement von der Deutschen Herzwacht ausgezeichnet.Das Pflegeheim hat nicht nur ein Rettungsmanagement-System mit Hilfe eines externen Beratervereins im eigenen Haus eingeführt, sondern hilft freiwillig im Bereich des Touristenmagneten Cloef an der Saarschleife in Not geratenen Besuchern adäquat bei medizinischen Notfällen bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen. Das SRS-Pflegezentrum erhielt deshalb das Herzwacht-Siegel. bjö

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