Segensspruch für heiße Öfen

Kastel. Motorengeknatter unterbricht am Sonntag die morgendliche Stille in Kastel. Aus allen Richtungen treffen Motorradfahrer auf dem Marktplatz ein, stellen ihre Maschinen ab, plaudern miteinander und freuen sich ganz offensichtlich des Frühlingssonnenscheins

Kastel. Motorengeknatter unterbricht am Sonntag die morgendliche Stille in Kastel. Aus allen Richtungen treffen Motorradfahrer auf dem Marktplatz ein, stellen ihre Maschinen ab, plaudern miteinander und freuen sich ganz offensichtlich des Frühlingssonnenscheins. Die Motorradfreunde "Busser Biker" haben wieder zur Fahrzeugsegnung und zur anschließenden Ausfahrt eingeladen. "Mit rund 200 Motorrädern haben wir heute eine Spitzenzahl erreicht", freut sich der Sprecher der Kameradschaft, der 64-jährige Klaus Finkler.Auch Pastor Thomas Weber ist beeindruckt, als er die vielen Motorräder erblickt. Langsam geht er durch die Reihen, schüttelt den Fahrern und ihren Begleitern die Hände und verteilt freundliche Worte. "Motorradsegnungen haben eine lange Tradition und auch einen guten Grund", sagt der Geistliche während des Segensgottesdienstes.Gute Fahrt für die BikerZweiradfahrer seien im Verkehr besonders gefährdet. Es gebe fast täglich schreckliche Nachrichten von Unfällen auf den Straßen. "Da ist es wichtig, dass Sie eine gute Fahrt haben", fährt Thomas Weber fort. "Sie brauchen den besonderen Schutz Gottes, weshalb wir heute seinen Segen erbitten." Der Geistliche vergisst auch nicht, zu betonen, dass die Motorradfahrer nicht nur eine Verantwortung für sich selbst tragen, sondern auch für die Menschen, denen sie auf ihren Fahrten begegnen. Nach der Schriftlesung, den Fürbitten und dem Vaterunser erteilt er den Segen. Minuten später werden die Motoren angeworfen. Polizisten sperren die Landstraße ab. Die Motorradfahrer starten zu einer 100 Kilometer langen Rundfahrt über Hermeskeil an die Mosel. Nicht nur alle saarländischen Landkreise sind vertreten. Die Kennzeichen weisen auch Gäste aus Trier, Kusel, Kaiserslautern und Wittlich aus. Motorräder mit Beiwagen sind ebenfalls dabei, Motorroller, Mofas, ein Quad und Kinder mit Fahrrädern. Natürlich können nicht alle die Strecke mitfahren. Auch nicht die Buben Sebastian, Maximilian und Nils. Sie sind mit Minimotorrädern gekommen und wollen sich mit ihren Fahrzeugen segnen lassen. Die "Busser Biker", die zu diesem Segensgottesdienst eingeladen hatten, sind eine vor 15 Jahren gegründete lockere Kameradschaft mit etwa zwölf Motorradfahrern. Ihr Name kam zu Stande, weil damals die meisten von ihnen im Mariahütter Werk, im Volksmund "Die Buss" genannt, arbeiteten. Regelmäßig trifft sich die Gruppe zum Stammtisch. Ihr Sprecher und Organisator Klaus Finkler wohnt in Kastel, hat 1950 den Führerschein gemacht und besitzt selbst eine 1150er und eine 1000er BMW-Maschine. gtr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort