Brühlpark jetzt picobello

Theley. Aus der Ferne betrachtet könnte vermutet werden, dass die gelben, roten und blauen Pünktchen, die da munter durch den Theleyer Brühlpark wuseln und sich bei näherer Betrachtung als Kinder der Theleyer Kinder-Tagesstätte (KiTa) herausstellen, auf verspäteter Ostereier-Suche sind. Doch dem ist nicht so

Theley. Aus der Ferne betrachtet könnte vermutet werden, dass die gelben, roten und blauen Pünktchen, die da munter durch den Theleyer Brühlpark wuseln und sich bei näherer Betrachtung als Kinder der Theleyer Kinder-Tagesstätte (KiTa) herausstellen, auf verspäteter Ostereier-Suche sind. Doch dem ist nicht so. Zwar sammeln die Kinder etwas ein, aber keine gefärbten Eier. Vielmehr machen die kleinen Besucher der KiTa Theley bei der Putzaktion Saarland picobello mit, daher landet in ihren Plastikeimern achtlos weggeworfener Müll. "Dabei weiß doch jeder, dass Müll eigentlich in den Mülleimer gehört und nicht auf die Wiese", sagt Bastian Klein, während er seinen mit Unrat gefüllten Eimer bei Michael Krämer abliefert. Krämer ist der Leiter der Theleyer Kindertagesstätte und zieht ein Bollerwägelchen über die Wiese nahe dem Schulzentrum. In dem Wägelchen wird der gesammelte Müll in großen blauen Plastiktüten zwischengelagert - diese werden später von Mitarbeitern des Tholeyer Gemeinde-Bauhofs entsorgt. Doch zurück zum bunten Gewusel im Park und zu Bastian Klein, der die Vorschule besucht: Glas- und Plastikflaschen, Getränkedosen, Verpackungsmaterial, Papier, Metallteile und dergleichen mehr hat Bastian im Eimer. "Ich finde es schlimm, dass einfach alles weggeworfen wird", schüttelt Bastian verständnislos den Kopf, während KiTa-Leiter Krämer alles in einen Müllsack stopft. Unterdessen klaubt Luzia Berndt mit ihrem Sohn Johannes in der Nähe der Kletterburg Müll auf. "Wir waren im Vorjahr, als die KiTa zum ersten Mal bei Saarland Picobello mitmachte, auch schon dabei", erklärt Luzia Berndt, während Johannes - "bewaffnet" mit Handschuhen und Müllzange - dem Schmutz zuleibe rückt. Er ist so mit Herzblut bei der Arbeit, dass er keine Zeit für ein Gespräch hat. Seine Mutter sagt aber: "Es ist unheimlich wichtig, Kindern deutlich zu machen, dass Müll nicht einfach in die Natur geworfen wird." Ihrer Ansicht nach gehöre das zum Vermitteln von Werten, genau wie das Trennen des Mülls im heimischen Haushalt. Die Mülltrennung beherrsche Johannes übrigens schon. "Klar doch", bestätigt dieser und wirft einen Plastik-Schnipsel in den grünen Eimer, den seine Mutter ihm hinhält. Auch Lara Scherer und ihre Freundin Johanna Reuter machen bei der Putzaktion mit. "Wir haben Flaschen, Getränketüten, Kaugummipackungen und Plastikdeckel gesammelt. Die haben die Leute einfach weggeschmissen", erzählt Lara. Und Johanna sagt, was sie davon hält: "Man schmeißt nichts einfach so weg, weil das nämlich Umweltverschmutzung ist. Und das macht man nicht." Jörg Kirch, Vorsitzender des Vorschulausschusses und Initiator der Theleyer Aktion, ist begeistert. Dass die rund 50 Kinder und ihre erwachsenen Begleiter so engagiert bei der Sache sind, freut den Beamten der Wasserschutzpolizei. Weniger begeistert ihn, "dass der Brühlpark bedauerlicherweise immer öfter zur öffentlichen Hundetoilette zweckentfremdet wird. Besonders ärgerlich ist, dass dabei der Kinderspielplatz nicht verschont wird". Kirch appelliert an die Hundebesitzer, mehr Rücksicht zu nehmen. tog

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