Mit Fleischergabel Polizisten angegriffen

Saarbrücken. Ein Einsatz bei einem Nachbarschaftsstreit in der Parallelstraße in Saarbrücken endete am Wochenende für drei Beamte der Polizeiinspektion Burbach im Krankenhaus

Saarbrücken. Ein Einsatz bei einem Nachbarschaftsstreit in der Parallelstraße in Saarbrücken endete am Wochenende für drei Beamte der Polizeiinspektion Burbach im Krankenhaus. Nach Angaben von Polizeisprecher Klaus Ruffing hatte ein Nachbar am Freitagabend die Polizei alarmiert, weil er von einem 32-jährigen Polen in dessen Wohnung gelockt worden war und dort mit einer Fleischergabel (elf Zentimer Klingenlänge) angegriffen wurde. Der Mann konnte sich befreien, erlitt aber Stiche im linken Oberschenkel und am Unterarm. Die Polizisten fanden den Polen "völlig nackt" im Badezimmer. Ruffing: "In einer Hand hielt er einen laufenden Brausenkopf und in der anderen Hand besagte Fleischergabel." Von der Aufforderung, die Gabel wegzulegen, zeigte er sich unbeeindruckt, griff vielmehr zwei vor ihm stehende Beamte unvermittelt an. Im Polizeibericht heißt es weiter: "Auch der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock hinterließ keine Wirkung." Als zwei Polizisten versuchten, den schwergewichtigen Mann am Boden zu überwältigen, "stach er mehrfach mit der Fleischergabel" auf sie ein. Die Beamten erlitten je einen Stich am Unterschenkel und Prellungen. Auch ein dritter Polizist wurde verletzt. Der alkoholisierte Pole wurde später in eine psychiatrische Klinik gebracht. Nur wenige Stunden danach ereignete sich am Freitagabend ein weiterer Übergriff. Eine 16-jährige Punkerin schlug in einer Saarbrücker Polizeidienststelle einem Beamten unvermittelt ins Gesicht, weil dieser ihr den Kontakt zu ihrem festgenommenen Freund verweigert hatte. Anschließend versuchte sie einer Polizistin, die sie festhielt, in die Hand zu beißen. Einer anderen Beamtin zerkratzte sie den Unterarm. Reinhold Schmitt, Vize-Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagt zu diesen Vorfällen: "Das liegt leider voll im Trend. Gewalt gegen Polizisten nimmt stetig zu." Er fordert die Ergänzung des Strafgesetzbuches um den Tatbestand "Angriff auf Polizisten": Wer einen Polizisten verletze, gehöre ins Gefängnis. Im Jahr 2009 wurden im Saarland 404 Fälle von Widerstand gegen Polizisten registriert. Dabei wurden 74 Beamte verletzt. "Pfefferspray und Schlagstock zeigten keine Wirkung."Aus dem Polizeibericht

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