Moskitos-Abstieg wohl besiegelt

Marpingen. Alleine sitzt er nach dem Spiel auf der Holzbank am Spielfeldrand. Krzysztof Wroblewski, Trainer der Marpinger Moskitos, streicht sich mit beiden Händen über den Kopf - vor und zurück. Immer wieder. Als würde er in seinem kurzen Bürstenschnitt nach langen Haarsträhnen suchen, die er sich ausraufen könnte. Er findet keine

 Enttäuschung pur: Ausgepumpt, niedergeschlagen und irgendwie leer sitzen die Moskitos Christine Detzler (links) und Katharina Leib nach der Schluss-Sirene auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

Enttäuschung pur: Ausgepumpt, niedergeschlagen und irgendwie leer sitzen die Moskitos Christine Detzler (links) und Katharina Leib nach der Schluss-Sirene auf dem Boden. Foto: Ruppenthal

Marpingen. Alleine sitzt er nach dem Spiel auf der Holzbank am Spielfeldrand. Krzysztof Wroblewski, Trainer der Marpinger Moskitos, streicht sich mit beiden Händen über den Kopf - vor und zurück. Immer wieder. Als würde er in seinem kurzen Bürstenschnitt nach langen Haarsträhnen suchen, die er sich ausraufen könnte. Er findet keine. Und auch die Worte wollen dem Trainer des Regionalligisten DJK Marpingen, dessen trauriger Blick einen imaginären Punkt im Mittelkreis des Spielfeldes in der Marpinger Sporthalle anfixiert, zunächst nur spärlich von den Lippen fallen. "Es ist schade für die Mädchen. Ich hatte so gehofft, hatte eigentlich fest geglaubt, dass wir heute gewinnen würden", sagt er dann und so allmählich verliert sich sein Tunnelblick. Ein Lächeln krabbelt langsam die Gesichtszüge entlang - es ist ein gequältes, denn gerade hat seine Mannschaft mit 29:32 (17:15) gegen die SG Kirchhof verloren. Marpingen hatte gut begonnen und versucht, sich nach seinen Möglichkeiten dem Tabellensiebten entgegenzustemmen. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen, "denn die Spielerinnen von Kirchhof sind durch die Bank größer und zum Teil doppelt so breit wie meine". Beispielsweise ist Spielmacherin Elke Zägel in etwa die Hälfte von Kirchhofs Viktoria Marquart. "Daher war klar, dass wir uns nur dazwischen durchwuseln konnten. Nadine Klein hat das ein paar Mal schön gemacht", sagt Wroblewski. Besonders in der ersten Hälfte, die die Moskitos mit 17:15 für sich entschieden. Großen Anteil an der Pausenführung hatte eine gut aufgelegte Torfrau Janine Lißmann, die den Moskitos den einen oder anderen Ball mit schönen Reflexen rettete.Die übliche SchwächephaseDie zweite Spielhälfte begann aus Moskitos-Sicht dann aber denkbar schlecht: Die ersten beiden Angriffe liefen ins Leere, während die Gäste ihrerseits problemlos trafen - damit stand es 17:17. Zwar schaffte es die DJK in der Folge noch einmal, auf 21:18 davonzuziehen. Doch dann folgte der fast schon obligatorische Einbruch in der letzten Viertelstunde. Der zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamt Saison. Wroblewski ärgert sich: "Mittlerweile ist das im Kopf der Mädchen scheinbar fest verankert. Wir brauchen in dieser Phase nur ein oder zwei Bälle zu verwerfen, dann kommt sofort: Oh nein, wir verlieren." Mit den entsprechenden Auswirkungen auf dem Feld. Hinzu kam, dass SG-Torfrau Nilla Oroos einen echten Sahnetag erwischte und die Moskitos in der zweiten Spielhälfte schier verzweifeln ließ. "Es war von Anfang an klar, dass es mit diesem Kader sehr schwer würde, die Klasse zu halten", sagt Wroblewski nach der Heimniederlage, die den Abstieg in die Oberliga wohl endgültig besiegelt hat. "Die Abgänge von Dani Jung und Jessi Kockler kurz vor dem Rundenstart konnten wir nicht verkraften. Dazu kam dann noch das Verletzungspech", sagt Wroblewski zu den Gründen für den Abstieg. "Man muss das auch realistisch sehen: Andere Mannschaften haben sich verstärkt, wir haben nur Spielerinnen aus der eigenen Jugend und aus der zweiten Mannschaft dazubekommen." Stolz auf die MannschaftEr sagt aber auch: "Wenn ich das alles nehme und sehe, dass wir uns gegen den Zweitliga-Absteiger Kirchhof, der fast den kompletten Kader gehalten hat, so teuer verkaufen wie heute, kann ich nur sagen: Ich bin stolz auf meine Mannschaft." Hält die Beziehung Wroblewski/DJK-Damen über diese Saison hinaus? Der Trainer lacht. Dann sagt er: "Mit einem Misserfolg möchte ich nicht aufhören. Ich habe dem Vorstand gesagt, dass ich gerne mit den Damen weiterarbeiten würde."

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