Mehr Master-Studienplätze und keine Rückkehr zum Diplom

Saarbrücken. "Wir möchten möglichst vielen unserer eigenen Studenten einen Master-Studienplatz anbieten", sagt Volker Linneweber (Foto: Uni), Präsident der Saar-Universität. Darum werde zu Beginn des Wintersemesters 2011/12 die Zahl der Master-Studienplätze massiv aufgestockt

Saarbrücken. "Wir möchten möglichst vielen unserer eigenen Studenten einen Master-Studienplatz anbieten", sagt Volker Linneweber (Foto: Uni), Präsident der Saar-Universität. Darum werde zu Beginn des Wintersemesters 2011/12 die Zahl der Master-Studienplätze massiv aufgestockt. Das betrifft besonders die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, deren Fakultät weiterhin eine Rückkehr zum Diplom fordert. Das lehnt Linneweber als "rückwärts gewandt" ab. Er sieht keinen Anlass, die erfolgreiche Umstellung des Studiensystems in Frage zu stellen.

Michael Olbrich, Professor für Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Direktor des Instituts für Wirtschaftsprüfung, sieht das anders: Ein Aufstocken der Master-Studienplätze löse das Problem, dass nicht allen Bachelor-Absolventen ein Master-Studienplatz angeboten werden kann, keineswegs. "Studenten von außerhalb müssen, wenn sie bessere Noten als unsere Studenten haben, angenommen werden", erklärt Olbrich. Dabei spiele es keine Rolle, an welchem Institut sie ihren Abschluss gemacht haben. Zudem unterstrich er, "dass die Note bei der Vergabe von Master-Studienplätzen das wichtigste Kriterium ist. Das urteilte das Verwaltungsgericht Münster im November."

In Saarbrücken studieren rund 1600 der 17 639 eingeschriebenen Studenten BWL. Etwa 178 davon sind im fünften Fachsemester und somit potenzielle Kandidaten für den Master-Studiengang. In dieser Größenordnung soll sich auch das Aufstocken der Plätze bewegen. Wirtschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) sieht durch die Entscheidung der Universitätsleitung den Standort gestärkt. Denn die Bachelor-Absolventen seien die Fach- und Führungskräfte von morgen "und damit die Zukunft der Saar-Wirtschaft". Hingegen begrüßt Roland Theis, hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, die Initiative zur Wiedereinführung eines Diplom-Studiengangs.

Der Asta der Saar-Uni veranstaltet am morgigen Freitag ab 14 Uhr eine Sondersitzung zu dem Thema. Nach der regulären Asta-Sitzung am Montag, 18. Januar, um 18 Uhr, wurde für 19 Uhr eine Sondersitzung des Studentenparlaments anberaumt. tog

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