Großrosseln gibt beim Sparen Gas

Großrosseln. Ohne Diskussion hat der Gemeinderat Großrosseln am Mittwochabend den Haushaltssanierungsplan für die Jahre 2012 bis 2015 verabschiedet. Ein Ratsmitglied stimmte dagegen.Die Zahlen, die die Verwaltung auf einem DIN A 4-Blatt zusammengefasst hat, sprechen für sich

Großrosseln. Ohne Diskussion hat der Gemeinderat Großrosseln am Mittwochabend den Haushaltssanierungsplan für die Jahre 2012 bis 2015 verabschiedet. Ein Ratsmitglied stimmte dagegen.Die Zahlen, die die Verwaltung auf einem DIN A 4-Blatt zusammengefasst hat, sprechen für sich. Und auch die Begriffe in der Spalte mit den Erläuterungen lassen schnell erahnen, wohin die Reise führt: Es geht um "Wegfall", "Kürzung" und "Verzicht".

"Jeder von uns würde lieber draußen mit dem Füllhorn herumlaufen", erklärte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) mit Blick auf die schwierige Aufgabe der Kommunalpolitiker. Die Schuldenbremse zwingt die Gemeinde, beim Sparen Gas zu geben. Das strukturelle Defizit muss jährlich um zehn Prozent abgebaut werden. Für Großrosseln bedeutet dies: Durch Reduzierung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen müssen in jedem Jahr 87 000 Euro zusammen kommen.

Einige Auszüge aus der Sparliste: Im Jahr 2012 werden die Zuwendungen zu Leader-Maßnahmen gestrichen. Die Beförderung der Kindergartenkinder wird eingestellt, auf die geplante Einstellung eines Bauhof-Mitarbeiters verzichtet. Die Erhöhung von Grundsteuer B, Gewerbesteuer und Hundesteuer spült zusätzlich Geld in die Kasse. Insgesamt reduziert sich das Haushaltsdefizit im Jahr 2012 um 117 250 Euro.

In den Folgejahren werden dann die Zuwendungen für die Sportvereine gekürzt, ab 2014 folgt die Reduzierung der Pflegekosten für die Rasenplätze. Allein 60 000 Euro können im nächsten Jahr durch den Wegfall einer Beamtenstelle eingespart werden. Im Jahr 2015 sollen die Ausgaben auch durch die Verringerung der Anzahl von Kinderspielplätzen sinken.

In den Jahren 2012 und 2013 wird die geforderte Einspar-Summe deutlich überschritten. Die Überschüsse helfen, die Vorgaben auch im Folgejahr erfüllen zu können. Die vorgesehen Sanierungsmaßnahmen in 2014 würden alleine nur zu einer Haushaltsverbesserung von 39 000 Euro führen.

Die Sparmaßnahmen ab dem Jahr 2013 sind nicht bindend, es kann durchaus noch Veränderungen geben. Wichtig ist: Unterm Strich muss das Defizit jährlich um 87 000 Euro abgebaut werden. Die Maßnahmen für das Jahr 2012 sind seit Mittwoch allerdings beschlossene Sache. Sie werden nun in den Haushalt eingearbeitet.Foto: Jenal

Auf einen Blick

Der Gemeinderat Großrosseln hat während seiner Sitzung nicht nur Sparbeschlüsse gefasst. Einstimmig sprach sich der Rat dafür aus, einen neuen Radlader für den Bauhof anzuschaffen. Kostenpunkt: 53 550 Euro. Das Geld stammt aus Haushaltsresten des vergangenen Jahres. Die neue Maschine ersetzt einen defekten Radlader, dessen Reparatur wegen des Alters und der bereits geleisteten Betriebsstunden nicht mehr sinnvoll gewesen wäre. tan

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort