Frank John gestand Pannen ein

Kirkel. Pleiten, Pech und Pannen - und auch so manches Kuriosum kamen gestern Abend bei der letzten Kirkeler Gemeinderatssitzung in diesem Jahr auf den Tisch. Das Kuriose zuerst: Derzeit laufen in Kirkel keine gefährlichen Kampfhunde herum. Diese erfreuliche Mitteilung machte Nils Anstatt aus der Finanzverwaltung. Woher er das weiß? Aus den Einnahmen aus der Hundesteuer

 An diesen Spatenstich anlässlich des geplanten Baus des Limbacher Feuerwehrhauses möchte sich so mancher der Beteiligten nicht mehr gerne erinnern (zweiter von links: Bürgermeister Frank John) - das vermutet zumindest Martin Baus von den Grünen, der gestern Abend im Gemeinderat angesichts der vielen Pannen von einer "peinlichen Veranstaltung" sprach. Foto: Thorsten Wolf

An diesen Spatenstich anlässlich des geplanten Baus des Limbacher Feuerwehrhauses möchte sich so mancher der Beteiligten nicht mehr gerne erinnern (zweiter von links: Bürgermeister Frank John) - das vermutet zumindest Martin Baus von den Grünen, der gestern Abend im Gemeinderat angesichts der vielen Pannen von einer "peinlichen Veranstaltung" sprach. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel. Pleiten, Pech und Pannen - und auch so manches Kuriosum kamen gestern Abend bei der letzten Kirkeler Gemeinderatssitzung in diesem Jahr auf den Tisch. Das Kuriose zuerst: Derzeit laufen in Kirkel keine gefährlichen Kampfhunde herum. Diese erfreuliche Mitteilung machte Nils Anstatt aus der Finanzverwaltung. Woher er das weiß? Aus den Einnahmen aus der Hundesteuer. Denn auch um die ging es gestern Abend in Punkt fünf der Tagesordnung. Die Steuerhebesätze ab 2013 sollten neu festglegt werden, darunter fiel nicht nur die Erhöhung der Hundesteuer, sondern auch die der Hausbesitzer. Besitzer eines Altbaus müssen künftig (sofern man einen Grundsteuermessbetrag von 30 Euro zugrunde legt) etwa 7,50 Euro im Jahr mehr bezahlen, auf Neubaubesitzer (bei einem Grundsteuermessbetrag von 80 Euro) kommen 20 Euro mehr im kommenden Jahr hinzu. Die Hundesteuer wird ebenfalls angehoben, der erste Hund kostet 54 Euro, beim zweiten werden es 80 Euro, danach rund 115 Euro. Die Erhöhungen der Grundsteuerhebesätze wurden mit 16 Ja-Stimmen und 13 Gegenstimmen angenommen. Die Hundesteuer verbuchte immerhin 22 Ja-Stimmen. Kampfhunde schlagen übrigens mit einem fünffach höheren Betrag zu Buche, das heißt, für einen bösen Pitbull müsste man in Kirkel 270 Euro im Jahr bezahlen. Wozu bisher aber noch niemand verdonnert wurde. Mit der gestern beschlossenen Hundesteuer-Erhöhung kommen knapp 8000 Euro in die Gemeindekasse.Verglichen mit den Beträgen, die fürs Feuerwehrhaus anstehen, eine lächerliche Zahl. Womit das Aufreger-Thema des Abends benannt ist. Allerdings kam Bürgermeister Frank John relativ glimpflich davon. Nach 20 Minuten war das Thema durch, John gestand Fehler ein - und der Gemeinderat beschloss mit 20 Ja-Stimmen, dass der Schutt auf dem Feuerwehrhaus-Gelände von einer Kirkeler Firma weggebaggert werden soll. Damit erhöhen sich die Kosten für das Feuerwehrhaus von ursprünglich zwei Millionen Euro auf 2,2 Millionen. Andreas Kondziela von der CDU-Fraktion rechnete vor, welche Mehrkosten sich die Gemeinde-Spitze wegen ihres dilettantischen Vorgehens aufgehalst habe: Sie habe sich nicht nur ein unbebaubares Grundstück andrehen lassen, sie habe es auch noch für rund 47 Euro pro Quadratmeter viel zu teuer bezahlt. Profiteur sei der Architekt, der für seine "suboptimale Leistung" einen ordentlichen Profit auf Kosten der Gemeinde gemacht habe, so auch Martin Baus von den Grünen. Baus machte keinen Hehl aus seinem Ärger. Auch über einen Brief der Wehr, die den Gemeinderat wegen der Pannen beim Feuerwehrhaus angeschrieben hatte. Was, so Baus, könne wohl der Rat dafür? "Da vorne sitzen doch die Herren, die das verbockt haben, dass alles gründlich verkehrt gelaufen ist. Angefangen mit einem peinlichen Spatenstich." Nun habe Kirkel auch eine Art Elbphilharmonie im Kleinformat.

Noch einige Personalien verkündete Bürgermeister Frank John: Das Sozialbüro mit Wolfgang Steiner, das zuvor zum Bürgeramt gehörte, wird eine Stabsstelle, die direkt Frank John zugeteilt ist. Der Fachbereich Zentrale Dienste, Finanzen, Kultur und Tourismus wird von Jörg Schwitzgebel geleitet, sein Vertreter ist Dietmar Homberg. < Bericht folgt

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