Bund Saarländischer Musikvereine will Ältere für sich gewinnen

Eppelborn. Mit Blick auf den demografischen Wandel will sich der Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) künftig auch der mittleren und älteren Generation öffnen. Das kündigte BSM-Präsident Josef Petry kürzlich auf der Bundeshauptversammlung des BSM an. Dabei wurde der komplette BSM-Bundesvorstand für drei weitere Jahre in seinen Ämtern bestätigt

Eppelborn. Mit Blick auf den demografischen Wandel will sich der Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) künftig auch der mittleren und älteren Generation öffnen. Das kündigte BSM-Präsident Josef Petry kürzlich auf der Bundeshauptversammlung des BSM an. Dabei wurde der komplette BSM-Bundesvorstand für drei weitere Jahre in seinen Ämtern bestätigt.Nach Petrys Einschätzung müsse der Verband, dem derzeit etwa 13 200 aktive Mitglieder (davon 7500 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren) angehören, versuchen, den Abwanderungstendenzen von Senioren entgegen zu wirken. Diese würden oftmals nicht mehr im Musikverein mitspielen, weil sie denken, sie seien zu alt und reif für die Rente, erklärte Petry. Daher halte er es für wichtig, auch in dieser Altersgruppe Nachwuchsarbeit zu leisten. "Wir müssen Konzepte entwickeln, wo wir Senioren auch ansprechen und ihnen eine attraktive Ausbildung ermöglichen", sagte Petry. Denkbar sei etwa mit "generationenübergreifenden Ausbildungsorchestern" auf die Auswirkungen der demografischen Entwicklung zu reagieren, sagte Petry gegenüber unserer Zeitung.

Neuere wissenschaftliche Untersuchungen hätten ergeben, der Mensch sei, soweit es seine Gesundheit zulässt, nie zu alt, um ein Musikinstrument zu erlernen, erläuterte Petry. Er betonte, die Angebote der Musikvereine müssten, um den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen zu können, von einer hohen Qualität, altersgerecht und zeitgemäß sein.

Vor diesem Hintergrund werde es zunehmend schwieriger, ein Jugendorchester zu unterhalten, sagte der BSM-Bundesdirigent Bernhard Stopp in seiner Rede. Der Verband könne bei Bedarf den Mitgliedsvereinen dabei helfen, im Jugendbereich größere Ensembles zusammenzulegen. Als ein gelungenes Projekt nannte Stopp das Projekt "Windspiele" des Musikkreises St. Wendel. Angehenden Nachwuchsmusikern aus den Musikvereinen, die noch nicht im großen Orchester ihres Vereins mitspielen können, wolle man künftig in einer Art Kreisjugendblasorchester ermöglichen, in einer Gruppe zusammenzuspielen. Wegen sinkender Geburtenraten und der zumeist ausbildungs- und berufsbedingten Abwanderungen der 18- bis 30-Jährigen werde es immer schwieriger junge Nachwuchsmusiker zu gewinnen, sagte Stopp gegenüber der SZ. "Die rennen einem nicht mehr die Tür ein", so Stopp. Aus diesem Grund setze der Verband darauf, über das Projekt "Kreative Praxis" Kinder in Grundschulen für das Erlernen eines Musikinstrumentes zu begeistern, sagte BSM-Bundesjugendleiter Heinz Seger.

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