Zunächst ein fester Händedruck

Völklingen · Zwischen den Jahren dürfen sich die meisten Menschen in unserer Region gemütlich zurücklehnen. Aber einige müssen arbeiten – oder sie tun das aus freien Stücken. In der Serie „Unterwegs mit . . .“ begleiten wir sie. Heute steht Maike Desgranges (24) im Mittelpunkt, Schwester in der Notaufnahme der Völklinger SHG-Kliniken.

 „Ich arbeite gerne nachts“: Schwester Maike Desgranges (24) aus Ludweiler hat während der Weihnachtstage Dienst in der Notaufnahme der Völklinger SHG-Kliniken. Foto: Jenal

„Ich arbeite gerne nachts“: Schwester Maike Desgranges (24) aus Ludweiler hat während der Weihnachtstage Dienst in der Notaufnahme der Völklinger SHG-Kliniken. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Heute ist Heiligabend. Nun nehmen sicher auch Sie an, dass dieser Tag freundlich verläuft, heil und friedlich, in Ihnen und um Sie herum. Aber eine Garantie gibt es nicht. Sollten Sie also wider Erwarten krank werden und heute Abend oder in der Nacht ins Krankenhaus (nennen wir es hier mal beruhigend Gesundungshaus) müssen, so können Sie zuversichtlich sein. Denn wir stellen Ihnen hier schon mal die angenehme Person vor, die Sie dort, in den Völklinger SHG-Kliniken, in den Weihnachtsnächten wahrscheinlich als erste begrüßen wird.

Diese Person in der Notaufnahme heißt Schwester Maike, von ihren Kolleginnen auch einfach Maike genannt. Außerhalb der Klinik lautet ihr bürgerlicher Name Maike Desgranges, was schon auf ihren Wohnort Ludweiler schließen lässt. Die 24-Jährige hat von heute an drei Mal Nachtdienst, jeweils von 21 Uhr bis 6.30 Uhr. Dass sie damit Weihnachten ganz anders verbringt als die meisten Menschen und dazu auch noch mit ungewohntem Tag-Nacht-Rhythmus, empfindet sie nicht als große Belastung. "Ich arbeite gerne nachts", sagt sie, "und wenn ich morgens nach Hause komme, kann ich sofort einschlafen." Dienst an Weihnachten oder Silvester, das kann das Personal sich hier aussuchen, und für Schwester Maike war die Entscheidung klar: "Die Kollegen mit Kindern sollen an Weihnachten zu Hause bleiben." Sie selbst wird heute Abend im Elternhaus feiern, und zwar recht früh, denn das Kind ihrer Schwester muss ja auch beizeiten ins Bett.

"Klar", sagt sie, "die Nächte können sehr lang sein, und gegen zwei Uhr spürt man doch ein wenig die Müdigkeit. Ich bin ein Typ, der gerne Action hat. Aber hier in der Aufnahme ist das ja nicht gerade wünschenswert, sonst würde ich den Menschen ja Krankheiten wünschen." Aber zu tun gibt es immer wieder etwas, und sollte doch einmal nachts Andrang von mehreren Patienten gleichzeitig sein, dann helfen - natürlich neben den diensttuenden Ärzten - Kolleginnen von anderen Stationen aus. Im Durchschnitt kommen pro Nacht zwei bis drei Patienten in die Klinik oder werden eingeliefert. Die Frühschicht von sechs bis 14.15 Uhr ist ihr am liebsten, "denn um acht, neun Uhr geht der Betrieb richtig los". Das könnte daran liegen, dass viele Patienten nachts noch auf Besserung ihrer Beschwerden hoffen und dann doch auf ärztlichen Rat hin ins Krankenhaus fahren.

Sollte also, liebe Leserin, lieber Leser, nachts an Weihnachten doch wider Erwarten - na, Sie wissen schon - , dann ist da zunächst eine Krankenschwester, die nicht unnötig viel redet, sondern schon mit ihrem festen Händedruck signalisiert: Keine Angst, vertrauen Sie uns, wir werden Ihnen helfen, wir können das. Auch an Weihnachten.

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