Unterwegs zu neuen Farben, neuen Räumen - nach innen

Luisenthal. "Zeit für ein neues Thema. Gehe von außen nach innen.", schrieb Horst Reinsdorf am 29. August 2009 unter ein Selbstporträt. Zuvor hat der Völklinger Maler gut zehn, zwölf Jahre lang Straßen und Plätze mit Figuren in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt. Jetzt hat der 62-Jährige seine Spielregel geändert und konzentriert sich auf Innenräume

Luisenthal. "Zeit für ein neues Thema. Gehe von außen nach innen.", schrieb Horst Reinsdorf am 29. August 2009 unter ein Selbstporträt. Zuvor hat der Völklinger Maler gut zehn, zwölf Jahre lang Straßen und Plätze mit Figuren in den Mittelpunkt seines Schaffens gestellt. Jetzt hat der 62-Jährige seine Spielregel geändert und konzentriert sich auf Innenräume. Auf öffentliche Räume mit fremden Personen - Reinsdorfs Szenen werden künftig beispielsweise auf den Fluren und in den Zimmern des Völklinger Rathauses, in der Gebläsehalle oder in anderen bekannten Völklinger Gebäuden angesiedelt sein. Die ersten drei Bilder seiner neuen Serie hat der Künstler am Sonntag beim Tag des offenen Ateliers in Luisenthal an einen Sammler nach Luxemburg verkauft. Ein anderes Bild - mit "Bistro Gleis 13" betitelt - erzählt vom Treiben in der Völklinger Bahnhofshalle. In seinem Atelier, das er vor 15 Jahren bezog, entstehen Acrylgemälde, Radierungen, Lithografien, Holzschnitte. Collagen mit Figuren aus Papier, Katzen aus getriebenem Blech, Skulpturen aus Harz erzählen von seiner Experimentierfreude. "Man experimentiert, probiert aus, entwickelt sich weiter", meint Reinsdorf. Das Grafische sei das A und O, sagt er: "Ohne Zeichnen läuft nichts." Dass zeichnerische Grundlagen wesentlich sind, vermittelt er auch seinen Schülern im Kreativitätszentrum der Völklinger Volkshochschule, in der Schwalbacher Malschule oder beim Privatunterricht im Atelier. Vergangenes Jahr hat Horst Reinsdorf eine Malreise an der Nordsee organisiert. Man wandelte auf den Spuren Emil Noldes, stellte die Ergebnisse in einem Bauernhof aus. "Nordfriesland muss immer noch sein", sagt der Künstler. Reinsdorf versieht jedes Bild, ob Skizze oder ausformuliertes Gemälde, mit einer Registriernummer. Mittlerweile ist er - "man arbeitet ja immer" - bei Nummer 1419 angelangt. "Ich weiß genau, wo welches Bild ist", erklärt der Künstler und nennt Beispiele.Wenn er mal einen Hänger habe, die Idee fehle, setze er sich vor den Spiegel und mache ein Selbstporträt, erzählt Reinsdorf. So kam er auch zum Innen-Raum-Motiv. In seinen neuen Bildern dominieren warme Erdtöne, Ocker, Braun, viel Gelb. "Noch mehr Stimmung, noch mehr Licht und Schatten" will er in seine Bilder bringen; "die neue Serie wird ruhiger". hof

Auf einen BlickÜber Kurse mit Horst Reinsdorf kann man sich bei der Völklinger Volkshochschule (VHS) informieren. Im nächsten Semester will der Maler einen Aktzeichenkursus im VHS-Kreativitätszentrum anbieten. Atelierbesuche in Luisenthal, Jahnstraße 2, nach Vereinbarung unter Tel. (06898) 2 10 90. hof

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