Kaum hatte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) die Gutachter-Katze aus dem Sack gelassen, reagierte auch schon die SPD mit Zustimmung. Gestern legte die CDU nach. Fraktionschef Stefan Rabel erklärte, die von Lorig erläuterten Alternativen zu einer teuren Sanierung des jetzigen Rathausturmes böten zahlreiche gute Ansätze. Ein Teilumzug in die Rathausstraße bei Nutzung der ehemaligen Casino- und Röchlingbank-Gebäude lasse sich mit mehreren positiven Zielen verbinden: Teile der Verwaltung mit Publikumsverkehr trügen zu einer weiteren Belebung der Innenstadt bei. In den Gebäuden könne weiterer Raum für gewerbliche Dienstleistungen und - vor allem im Erdgeschoss - für Einzelhandel entstehen. Vorstellbar sei auch, einen Multifunktionssaal einzurichten, der für Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Kino- und Theateraufführungen nutzbar wäre und in Verbindung mit Gastronomie zur Belebung bis in die Abendstunden beitragen könnte. Bei Nutzung der Option Innenstadt stehe zudem das dann für Verwaltungszwecke nicht benötigte Postgebäude für einen Umzug der Polizeiinspektion zu Verfügung, so Rabel.

Die Völklinger Grünen beanspruchten gestern das Urheberrecht bei der Umzugs-Idee für sich. Vorsitzender Manfred Jost erklärte, die SPD sei bei ihrem Vorstoß einem von ihm in einer (nicht öffentlichen) Ausschusssitzung der vergangenen Woche unterbreiteten Vorschlag gefolgt. Er, so Jost, teile auch nicht von Oberbürgermeister Lorig vorgetragenen Vorbehalte gegen eine räumliche Trennung der Verwaltungsabteilungen. Er habe deshalb bereits einen Rückbau des (inzwischen von der Stadt erworbenen) Postgebäudes am Markt gefordert.

"Endlich wären wir in der Lage, eine der großen Völklinger Bausünden , nämlich die Trennung des Marktplatzes, zu revidieren und den Bereich rund um das jetzige Rathaus mit seiner wunderbaren Bausubstanz und unter Einbeziehung der Schule Am Mühlgewann neu zu überplanen und zu ordnen", so der Fraktionsvorsitzende der Grünen.