Orgelakkord und Paukenschlag
Völklingen. Ein mächtiger Orgelakkord, ein heftiger Paukenschlag: Dazwischen lagen, am Samstagabend in der Völklinger Versöhnungskirche, 20 spannende musikalische Minuten im Konzert g-moll für Orgel, Streichorchester und Pauken von Francis Poulenc
Völklingen. Ein mächtiger Orgelakkord, ein heftiger Paukenschlag: Dazwischen lagen, am Samstagabend in der Völklinger Versöhnungskirche, 20 spannende musikalische Minuten im Konzert g-moll für Orgel, Streichorchester und Pauken von Francis Poulenc. Kantor Reinhard Ardelt und das "Collegium Instrumentale Saarbrücken" packten beim Jubiläumskonzert "80 Jahre Walcker-Orgel in der Versöhnungskirche" den (Poulenc)-Stier bei den Hörnern mit der Folge: Selten hört man solch magische, energiegeladene und vielseitige Klangbilder. Mal wie gefrierendes Eis, mal wie verbrannt von südlicher Hitze, mit barock gefälligen Anleihen, aggressiv klingenden Ausbrüchen oder sanft angedeuteten Dissonanzen. Es bleibt dem jungen Dirigenten Markus Korselt vorbehalten, den aparten und riesigen Klangkosmos des Poulenc-Werkes im schönen Dialog mit dem "Komplizen Orgel" mit ruhiger Hand darzustellen. Viel Applaus! Noch einmal gelingt nach der Pause dem Collegium Instrumentale eine hinreißende Darstellung stark gefühlsbetonter Musik, in der Serenade C-Dur von Peter Tschaikowsky. Die vielseitigen Möglichkeiten der Walcker-Orgel hatte gleich zu Beginn des mit 200 Zuhörern gut besuchten Jubiläums-Konzertes Kantor Ardelt selbst aufgezeigt - im stürmischen G-Dur-Jubel aus der Feder von Meister Johann Sebastian Bach und mit der überwältigenden Klanggewalt in Max Regers Introduktion und Passacaglia d-moll. Der Freundeskreis für Musik in der Versöhnungskirche als Veranstalter hat mit diesem Konzert einen weiteren wichtigen Baustein zur Bewahrung großer Kirchenmusik-Traditionen geliefert.