"Solarenergie braucht Begeisterung"

Wehrden. Bis vor wenigen Jahren galten Fahrräder mit Elektro-Hilfsmotor als Versehrten-Transportmittel. Heute sind sie alltagstaugliche, wartungsarme Premium-Sportgeräte für Freizeit und Arbeitsweg und werden gern von einer kaufkräftigen Klientel ab 40 nachgefragt

 Sarah Schäfer und Manuel Dobler (Warndtgymnasium) präsentierten ihr Photovoltaik-Projekt. Foto: Becker & Bredel

Sarah Schäfer und Manuel Dobler (Warndtgymnasium) präsentierten ihr Photovoltaik-Projekt. Foto: Becker & Bredel

Wehrden. Bis vor wenigen Jahren galten Fahrräder mit Elektro-Hilfsmotor als Versehrten-Transportmittel. Heute sind sie alltagstaugliche, wartungsarme Premium-Sportgeräte für Freizeit und Arbeitsweg und werden gern von einer kaufkräftigen Klientel ab 40 nachgefragt. Was selbst viele Saarländer nicht wissen: Der Hersteller Kettler produziert seine inzwischen 25 Kilo leichten E-Räder in Rilchingen-Hanweiler (die Motoren sind von Panasonic). Für 1900 bis 2300 Euro darf man aufsteigen. Es war der Saarbrücker Händler Torsten Schade, der am Samstag an der Wehrdener Kulturhalle einen ganzen E-Bike-Fuhrpark präsentierte und schon am Eingang viele Besucher zum Staunen brachte. Bei den dritten Völklinger Umwelttagen von Stadt und Stadtwerken ging es ja auch darum, die Menschen für alternative, "regenerative Energien und Ideen" (Oberbürgermeister Klaus Lorig) zu interessieren, ja sogar zu begeistern. "Lampen-Karl" vom Versorger Energis hielt Sprüche und günstige Glühbirnen feil, Haustechniker und Sanitärbetriebe warben für Produkte und technisches Verständnis. "Wichtig ist aber vor allem die emotionale Komponente", wusste Physiklehrer Klaus Fromm vom Warndtgymnasium. Dessen Klasse 10 M beteiligte sich mit ihrem Photovoltaik-Projekt und einem aufwendigen Stand ebenfalls an der Veranstaltung - in der Freizeit wohl gemerkt. Bereits am Eröffnungsabend hatte die Schirmherrin, Ministerin Simone Peter, geschwärmt, dass das Wertbewusstsein für eine Kilowattstunde Strom wohlig steige, wenn man eine Photovoltaikanlage auf dem Dach habe. Alexander Dörr, Geschäftsführer des Vereins Arge Solar, setzte noch eins drauf: "Am schönsten ist es, warm zu duschen, mit Wasser, das von eigenen Kollektoren erhitzt wurde." Am Stand der Arge Solar konnten neugierige Völklinger prüfen lassen, ob ihr Haus Solarenergie-geeignet steht oder nicht. Dieses Völklinger Solar-Kataster ist auch übers Internet (www.regionalverband-saarbruecken.de) nutzbar. Arge Solar (www.argesolar-saar.de) schickt auf Anfrage kostenlos ein Infopaket zu. Viel bestaunt wurde die in Holland entwickelte und von Andreas Schwarz aus Tholey (Firma Die Dezentrale) präsentierte Windmühle namens Donqi Urban Windmill, die an ein Flugzeugtriebwerk erinnert und Wind auf dem heimischen Dach einfangen und zu Strom machen soll. Zum Beispiel dort, wo die Sonne nicht so gut hinkommt. Bis zehn Meter Höhe sei die Kleinwindkraftanlage genehmigungsfrei, hieß es. Kosten: 5500 Euro. Was den dritten Völklinger Umwelttagen fehlte, war ein deutlich größeres Publikum. Das schöne Wetter und eine ähnliche Veranstaltung in Dillingen mögen so manchen von einem Besuch in Wehrden abgehalten haben. Als Alternativ-Nobelpreisträger Hermann Scheer (SPD) am Freitagabend zum völligen Wechsel zu erneuerbaren Energien aufrief, hörten nur 45 Leute dem streitbaren Mann zu.

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