50 Fans im Pfarrheim Ein kunterbunter Mundartabend in Lauterbach

Lauterbach · Rund 50 Mundartfans fanden sich am Freitagabend im Pfarrheim in Lauterbach ein, um einem bunten Potpourri an Gesängen, Vorträgen und Sketchen zu lauschen.

Gemeindereferentin Martina Scholer, geboren in Quierschied, wohnhaft in Rehlingen, schaffend „in de Kirche im gonze Warndt“, hatte kurzfristig für den erkrankten Gernot Richter die Rolle der Moderatorin übernommen. Sie begrüßte alle Gäste zuerst auf „Hochdeutsch – mit Streifen“, fiel dann aber gleich ins Quierschieder Platt, und damit gelangen ihr die Überleitungen zwischen den Vorträgen fließend.

Der Projektchor des MGV Lauterbach war mit Liedvorträgen dabei. Bei dem Lied „Mondaachs kinnt ich kotze“ sang er vielen Gästen aus dem Herzen mit der Frage: „Warum konn donn die Woch nit nur aus Wocheend besteh’n?“ Edith Klein gab gleich zwei Vorträge zum besten, beim zweiten „Die hat awwa aach e Pech!“ gab sie Einblicke in ihr Privatleben. Bernhard Schulz, verheiratet nach Wehrden, aber aus Bexbach stammend, erzählte, wie der kleine freche Bub Heinzje in die Famill eingeheiratet hat. Anschließend bescherte Gitta Stutz aus Großrosseln, gebürtig aus Geislautern, Nachdenkliches zum Monat Novembe, der „mo siies und mo sauer iss“.

Der „alte Schullehrer“ Alois Festor, seit vielen Jahrzehnten der Mundart verbunden, trug ein Gedicht von Edwin Rouget aus dem Jahr 1982 vor, das die Geschichte von „Laudabach“ erzählte. Wie es einem „Berschmann“ so ergehen kann, wenn de „Schteia saaht: Geh mo bei uns hemm schaffe!“, erzählte Ursula Kronser, gebürtig aus Heiligenwald, nach Großrosseln geheiratet und in Lauterbach wohnend. Im Anschluss machte Prädikantin Ute Decker aus Ludweiler, wohnhaft in Karlsbrunn, mit den Vorteilen der „gudd grien Schissel“ bekannt.

Die Theatergruppe vom „Muddaverein Laudabach“ war mit zwei Sketchen dabei. Nummer eins: Ein Mann wollte in der Pizzeria unbedingt ein Rahmschnitzel bestellen, wo es dort doch nur Pizza zu essen gibt. Ein anderer sollte beim SR ein Interview geben über das Gespräch in der Ehe aus Sichtweise des Mannes. Er kam jedoch gegen den Redeschwall seiner Ehefrau leider nicht zu Wort.

Regina Kaufmann aus Ludweiler erzählte uns, dass wir vieles schon „weg geschmiss hann“, was heute bei vornehmen Menschen als „Dekoration“ in der Wohnung hängt. Selbstverständlich gab es auch wieder die „Vaschwätzt“-Nachrichten aus dem Warndt mit der Fehlersuche, die Ortwin Kronser zusammengestellt und vorgetragen hat. Oranna Schulz, gebürtig aus Rosseln und wohnhaft in Wehrden, trug ein Gedicht von Rita Zorn über die „Wehrdener Leit“ vor. Mit ihrem Sketch über die „üble Nachred im Dorf“ regten Ute Decker und Martina Scholer zum Nachdenken an: Decker musste als „Buße“ wahllos Federn in alle Winde ausstreuen und sollte sie dann  wieder einsammeln.

Am Ende des zweistündigen vergnüglichen Abends stimmten alle zusammen mit dem Projektchor in das Lied „Der Warndt ist meine Heimat“ ein.

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