Topspiel in Völklingen Die Allzweckwaffe hat keine Angst mehr
Völklingen · Der Handball-Oberligist HSG Völklingen erwartet mit Neuzugang Adrian Cristescu am Samstag den TV Offenbach zum Topspiel. Der 30-Jährige, der in der ersten rumänischen Liga spielte, ist auf vielen Positionen einsetzbar.
Es läuft weiter überraschend gut beim Handball-Oberligisten HSG Völklingen in dieser Saison. Am vergangenen Sonntag setzte sich die Mannschaft von Trainer Berthold Kreuser vor knapp 200 Zuschauern mit 31:22 (13:10) bei der HSG Worms durch. Durch den deutlichen Auswärtssieg bleiben die Völklinger in der Spitzengruppe der Liga. Mit 11:5 Punkten liegt die HSG vor dem Heimspiel gegen den TV Offenbach an diesem Samstag, 27. Oktober, um 18 Uhr in der Hermann-Neuberger-Halle auf Tabellenplatz drei. Der kommende Gegner ist mit einem Punkt weniger Tabellenfünfter, hat aber auch eine Partie weniger absolviert als die HSG Völklingen.
„Wir sind stark und in guter Form. Wir müssen keine Angst vor dem TV Offenbach haben“, sagt Völklingens Neuzugang Adrian Cristescu. Das nach dem Sieg bei der HSG Worms noch einmal spürbar gestiegene Selbstvertrauen ist deutlich rauszuhören. Denn der deutliche Erfolg war vor der Partie keinesfalls zu erwarten gewesen. Denn die Wormser sind bei ihnen zuhause so etwas wie ein Angstgegner für die Völklinger. „Der Trainer hat uns erzählt, dass er noch nie in Worms gewonnen hat“, berichtet Cristescu. Dass das dieses Mal anders wurde, dafür war eine konzentrierte Leistung in allen Mannschaftsteilen verantwortlich. „Wirklich jeder hat super gespielt“, lobte der 30-Jährige.
Eine gute Deckunsgarbeit gepaart mit einer starken Leistung von Torwart Andrej Kessler waren die Erfolgsfaktoren in der Defensive der HSG Völklingen. Und in der Offensive zeigte sich die Mannschaft von Trainer Kreuser kaltschnäuzig. Beste Werfer waren Niklas Hoff mit acht Treffern und Alexander Saunus, der sieben Tore erzielte. Cristescu konnte sich in dieser Partie nicht in die Torschützenliste eintragen. Der 30-Jährige hofft, dass dies im Heimspiel gegen den TV Offenbach anders wird.
Der Rumäne, der mit seiner Frau Carmen und seiner 13 Monate alten Tochter Ariana-Marie in Wehrden lebt, ist übrigens nicht nur wegen seines Alters einer der erfahrensten Völklinger Akteure. Cristescu spielte in seiner Heimat jahrelang für Energia Targul Jiu, CSM Bukarest, CSM Ploiesti und Danubius Galati in der ersten und zweiten Liga. Als sein letzter Club in Rumänien finanzielle Probleme hatte, entschied sich der Familienvater im Herbst 2016 nach Deutschland zu kommen. Sein Kumpel Daniel Simera, damals Rückraumspieler beim TuS Elm-Sprengen stellte den Kontakt her und lotste Cristescu zum Saarlandligisten.
Nach einem anderthalben Jahr beim TuS Elm-Sprengen folgte vor dieser Saison der Wechsel nach Völklingen. Bei seinem neuen Club kann Cristescu flexibel eingesetzt werden – und ist damit eine echte Allzweckwaffe. „Meine Lieblingsposition ist der linke Rückraum. Aber ich kann alles spielen. Nur im Tor habe ich noch nicht gestanden“, erklärt der 30-Jährige, der in Schmelz bei einem Türen- und Fensterbauer arbeitet.
Bei der HSG Völklingen fühlt Cristescu sich mittlerweile auch sehr wohl. „Am Anfang hatte ich ein wenig Angst wegen der höheren Liga“, gibt Cristescu lachend zu. „Aber es klappt alles wunderbar“, ergänzt der 30-Jährige in gutem Deutsch. „Ich habe keinen Sprachkurs besucht. Das habe ich mir alles am Laptop selbst beigebracht“, erklärt er stolz.
