Haarscharf am Bürgermeister vorbei

Luisenthal · Fußgänger kommen hoffentlich bald sicherer von Luisenthal nach Luisenthal. Der Gehweg am Nadelöhr an der Altenkesseler Straße wird auf Kosten der Fahrbahn für Autos verbreitert.

 Zweigeteiltes Luisenthal: Bahnlinie und Grubengelände trennen das Unter- und das Oberdorf im dem 1600-Einwohner-Stadtteil. Einzige Verbindung ist derzeit die enge Bahnunterführung an der Altenkesseler Straße. Luftbild: Becker & Bredel

Zweigeteiltes Luisenthal: Bahnlinie und Grubengelände trennen das Unter- und das Oberdorf im dem 1600-Einwohner-Stadtteil. Einzige Verbindung ist derzeit die enge Bahnunterführung an der Altenkesseler Straße. Luftbild: Becker & Bredel

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) erinnert sich, da "sogar einmal einer Ministerin das Leben gerettet" zu haben. Lorigs helfender Griff nach dem Arm galt Simone Peter (Grüne) bei einem Besuch im April 2010. Und kürzlich ging das Schicksal in der Bahnunterführung Altenkesseler Straße in Luisenthal nur knapp an Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) vorbei. "Es ist sehr gefährlich, wenn da zwei Autos aneinander vorbeiwollen und dann eins auf den Bürgersteig ausweicht. Ich habe das auch schon selbst erlebt", berichtete Bintz vor dem Bauausschuss des Stadtrates.

Die Ratsmitglieder beschlossen dann einstimmig, dem Vorschlag von Bintz und Lorig zu folgen. Der Gehweg unter der Bahnbrücke soll von 1,40 Meter auf zwei Meter verbreitert werden. Dementsprechend schrumpft die Fahrbahn von fünf auf 4,40 Meter. Schon bisher hatte laut Beschilderung der Verkehr aus Richtung Unterdorf Vorrang. Die Verschmälerung zwinge "die Autofahrer endgültig dazu, dies einzuhalten", bekräftigte Bintz. Der Gehweg solle auch mit einem Geländer ausgestattet werden, "das gewissen Schutz bietet, wenn auch nicht vor Lkws, wenn die da reinrauschen" (Bintz). Der Umbau soll rund 95 000 Euro kosten.

 Tatort Unterführung: Ministerin Simone Peter hatte da bereits im April 2010 ihr Aha-Erlebnis mit vorbeizischenden Autos. Archivfoto: Becker & Bredel

Tatort Unterführung: Ministerin Simone Peter hatte da bereits im April 2010 ihr Aha-Erlebnis mit vorbeizischenden Autos. Archivfoto: Becker & Bredel

Vor dem jetzigen Ratsbeschluss waren in Lorigs Pläne-Schmiede millionenschwere Projekte erörtert worden: Man erwog, die gesamte Unterführung aufzuweiten, alternativ daneben einen Extra-Fußgängertunnel zu bauen. Auch von einer Fußgängerbrücke über die Gleise war die Rede gewesen. Lorig plädierte nun dafür, "mit relativ vernünftigen Kosten dafür zu sorgen, dass man den Gehweg sicher passieren kann". "Wir können nicht noch länger warten", unterstrich Bintz. Ulrike Müller (CDU) Stadtratsmitglied aus Luisenthal, sagte, damit erfülle man ein lange gehegtes Anliegen im Ort. Dieter Peters (SPD) forderte aber dazu auf, langfristig auf eine Aufweitung hinzuarbeiten. Sonst werde sich das frühere Grubengelände schlecht nutzen lassen.

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