Interkultureller Nachbarschaftsgarten Das Gemüse wächst schon prächtig

Völklingen · Im Nachbarschaftsgarten neben der Versöhnungskirche wird eifrig gebuddelt und gegossen. Ein paar Parzellen sind noch frei.

 Hier arbeitet gerade Mousa Bozkurt im Garten. Die meisten bisherigen Nutzer der Anlage haben, wie er, Migrationshintergrund. Dem „interkulturellen“ Ziel des Projekts zuliebe werden nun noch ein paar deutsche Mitgärtner gesucht.

Hier arbeitet gerade Mousa Bozkurt im Garten. Die meisten bisherigen Nutzer der Anlage haben, wie er, Migrationshintergrund. Dem „interkulturellen“ Ziel des Projekts zuliebe werden nun noch ein paar deutsche Mitgärtner gesucht.

Foto: BeckerBredel

Der interkulturelle Nachbarschaftsgarten in der Völklinger Innenstadt entwickelt sich zu einer grünen Oase. Verschiedene Salatsorten, Kartoffeln und Pfefferminze wachsen neben der Versöhnungskirche, Tomaten gedeihen, Stangenbohnen arbeiten sich an Rankhilfen empor. Eine Wiese markiert den Gemeinschaftsbereich, es gibt eine Kompostecke und drei Wasserzapfsäulen.

Am frühen Mittwochabend hegt und pflegt Familie Bozkurt ihre Parzelle, mit der Hacke wird der Boden aufgelockert. Werner Jörg hat sein Beet im hinteren Bereich des Gartens. Er wohnt zur Miete und hat zuhause keine Möglichkeit zum Gärtnern. Ohne große Vorkenntnisse legte er im April los. Inzwischen konnte er die ersten Radieschen ernten. Sein Eindruck: Sie schmecken schärfer als die gekauften. Doch nicht alles hat auf Anhieb geklappt. „Die Pflanzen verlangen mehr Aufmerksamkeit als am Anfang gedacht“, erklärt Jörg. Er vermutet, dass die Möhren zu wenig Wasser bekommen haben. Wenn er demnächst in Urlaub fährt, wird sich ein Gärtnerkollege ums Gießen kümmern.

Mittlerweile hat die Gruppe eine gemeinsame Nutzungsordnung erarbeitet und unterschrieben. Und auch der Name steht fest: „Nordbeet“ heißt die schmucke Anlage in Anlehnung an den Standort in der Nördlichen Innenstadt.

Nach der Stippvisite im Garten besprach man im Café Valz noch einige organisatorische Dinge. So wurde vereinbart, dass Jeanette Jerschl vom Diakonischen Werk im Sommer jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr vor Ort ist, um den Hobbygärtnern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bei nächsten Mal will sie zeigen, wie man die Pflanzen effektiv gießt.

Apropos Wasser: Jerschl erläuterte, dass die Nutzer das kostbare Nass bis Ende 2018 nicht bezahlen müssen. Bis dahin läuft das Förderprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (kurz BIWAQ). Sollten die Gärtner danach in Eigenregie weiter machen, müssen sie die Wasserkosten übernehmen. Während des Treffens informierte BIWAQ-Projektkoordinator Dieter Schumann, dass der Garten den Bürgern am 29. September mit einem Fest vorgestellt wird.

Familien und Einzelpersonen bewirtschaften zurzeit 13 Parzellen, die meisten Hobbygärtner haben Migrationshintergrund. Türkische und syrische Nutzer sind klar in der Überzahl. Um dem interkulturellen Charakter des Gartens stärker gerecht zu werden, hoffen die Verantwortlichen, dass noch einige deutsche Bewohner der Nördlichen Innenstadt mitmachen. Zwei bis drei Parzellen sind noch zu vergeben. Ansprechpartner beim Diakonischen Werk sind Jeanette Jerschl, Tel. (0 68 98) 69 02-11 53) und Dieter Schumann, Tel. (0 68 98) 69 02-11 02).

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