In die Hände gespuckt Einige Eisen im Feuer für Ludweiler

VÖLKLINGEN · Die Bürgerwerkstatt spürt alten Straßennamen nach und verschönert, gefördert von der Europäischen Union, die Ortseingänge.

 Noch nicht ganz fertig ist das „Warndt-W“ am Ortseingang von Ludweiler, eines der Projekte der Bürgerwerkstatt Ludweiler, hier mit (links) Ortsvorsteher Andreas Willems und Gerhard Fischer.

Noch nicht ganz fertig ist das „Warndt-W“ am Ortseingang von Ludweiler, eines der Projekte der Bürgerwerkstatt Ludweiler, hier mit (links) Ortsvorsteher Andreas Willems und Gerhard Fischer.

Foto: BeckerBredel

Im September 2018 begann die Bürgerwerkstatt Ludweiler mit der Arbeit. Unter dem Motto „Gemeinsam Heimat gestalten“ entwickelt sie seitdem Projekte für den Ort. Im Dezember hatten Ortsvorsteher Andreas Willems (SPD), die Stadt Völklingen und die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Warndt-Saargau zum 6. Arbeitstreffen eingeladen. Die LAG verteilt Zuschüsse aus dem sogenannten Leader-Programm, mit dem die Europäische Union die Entwicklung im ländlichen Raum fördert. Bei den Maßnahmen in Ludweiler werden so 75 Prozent durch die EU finanziert. Den Eigenanteil von 25 Prozent muss, als Projektträgerin, die Stadt Völklingen finanzieren.

„Ich bin sehr zufrieden, wir haben ein gutes Team“, betont Ortsvorsteher Andreas Willems (SPD). Er lobt die engagierten Mitstreiter und die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Rathausmitarbeiter Wolfgang Paquet steht ihm jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Wegen Corona verzögerten sich allerdings auch die von der Bürgerwerkstatt angestoßenen Maßnahmen. Aktuell werden dennoch drei Vorhaben umgesetzt: Eine Arbeitsgruppe hat historische Straßennamen zusammengetragen. Unter den heutigen Straßennamen informieren nun Schilder, wie die Wege früher hießen. So war etwa die Karlsbrunner Straße einst die „Klän Seit“ und die Hugenottenstraße war der „Hiwwel“. Die Schilder hat die Stadt Völklingen anfertigen lassen. Zwölf hängen bereits, weitere könnten hinzukommen. „Die Historie soll nicht verloren gehen“, betont LAG-Projektleiter Gerhard Fischer. Das sähen die Bewohner der Straßen genauso: Willems berichtet von vielen positiven Rückmeldungen. Die Hobby-Historiker des Heimatkundlichen Vereins Warndt haben die Straßennamen recherchiert. „Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen“, sagt der Ortsvorsteher.

Ein weiteres Projekt nimmt am Ortseingang aus Richtung Völklingen Gestalt an: Hier werden die Autofahrer künftig von einem Warndt-Logo begrüßt. Das Fundament und das stählerne „W“ stehen bereits. Die dazu gehörenden Glaselemente werden noch eingesetzt. Sie kommen aus der Werkstatt von Michaela Hayo, einer Glaskünstlerin aus dem Ort. Nachdem  Bürgerwerkstatt und Ortsrat grünes Licht gegeben hatten, begann die Stadt mit dem Umsetzen. Ein zweites Warndt-Logo wird am Ortseingang aus Richtung Werbeln aufgestellt. Hier packen die Bürger mit an: „Bisher wurden etwa 90 Arbeitsstunden investiert“, sagt Andreas Willems. Unter Anleitung der Fachleute aus den eigenen Reihen hat die Bürgerwerkstatt den Sockel betoniert. Er wird noch mit Sandstein verkleidet. Zwei weitere Warndt-Skulpturen sollen an den Ortseingängen aus Richtung Karlsbrunn und Lauterbach entstehen.

Zwischen acht und 15 Leute kommen für gewöhnlich zu den Arbeitstreffen, der harte Kern besteht aus etwa zehn Bürgern. Vereinsvertreter und Kommunalpolitiker engagieren sich. Auch Bewohner, die nicht in einer Partei oder einem Verein organisiert sind, dürfen gerne mitarbeiten. „Jeder Bürger ist willkommen“, betont Andreas Willems.

LAG-Projektleiter Fischer ist froh, dass sich in Ludweiler auch Jugendliche für den Ort einsetzen. So wollen Schüler der Graf-Ludwig-Gemeinschaftsschule im Warndt im Rahmen des Projekt „Aus Grau wird Bunt“ Verteilerkästen am Straßenrand verschönern.

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