Ehrenamt Mit vollem Einsatz für Altenkessel

Altenkessel · Ulla und Robert Docktor haben sich über Jahrzehnte in ihrem Stadtteil engagiert.

 Ulla und Robert Docktor waren 30 Jahre im Verkehrs- und Verschönerungsverein Altenkessel aktiv.

Ulla und Robert Docktor waren 30 Jahre im Verkehrs- und Verschönerungsverein Altenkessel aktiv.

Foto: Heiko Lehmann

Wenn man Leute aus Altenkessel sucht, die sich in besonderem Maße um ihren Ort verdient gemacht haben, hört man aus so gut wie jedem Mund: „Ulla und Robert“. „Wir waren das ja nicht alleine. Es war in den vergangenen Jahrzehnten ein ganzes Team, das viel geleistet hat“, sagt Robert Docktor und möchte die Lorbeeren nicht für sich allein behalten, sondern am liebsten unter vielen Menschen aufteilen. Im Jahr 1991 suchte der Verkehrs- und Verschönerungsverein Altenkessel (VVA), der Dachverein der Altenkesseler Vereine, dringend Verstärkung in der Vereinsspitze. „Meine Frau war damals schon im Verein und ich habe gesagt, dass ich zwei Jahre aushelfe, bis jemand anderes gefunden ist“, blickt der heute 71-Jährige zurück.

Robert Docktor übernahm den stellvertretenden Vorsitz und initiierte eine große Anzahl von Projekten und Veranstaltungen in Altenkessel. Die Partnerschaft von Altenkessel mit Coucy Le Chateau am Rande der Champagner wurde wieder zu neuem Leben erweckt und der Rathaussturm an Fastnacht wurde eingeführt. In der Weihnachtszeit wurde die Tannenbaumaktion ins Leben gerufen. Seitdem werden in den Altenkessler Straßen in jedem Jahr Tannenbäume aufgestellt und von den Geschäftsleuten geschmückt. Einmal im Jahr gibt es einen Tauschmarkt. Altenkessel sprang auf den Picobello-Zug auf und in jedem Jahr helfen zwölf Ortsvereine, ihr Dorf von Müll und Dreck zu befreien. Zudem gibt es regelmäßig einen Spieleabend für die Jugend.

Bis 2009 war der Ur-Altenkesseler stellvertretender Vorsitzender und danach bis 2017 Vorsitzender. Bis zu diesem Jahr half er noch bei der Erstellung des regelmäßig erscheinenden Altenkesseler Anzeigers. Wie viel Zeit er für den VVA geopfert hat, weiß er gar nicht mehr. „Man dachte jeden Tag an irgendwelche Projekte und man hatte immer etwas zu tun. Aber mir hat das ja alles Spaß gemacht“, sagt Robert Docktor. Richtig intensiv wurde es im Jahr 2013, als das Altenkesseler Hallen- und Freibad kurz vor der Schließung stand. „Da war jeden Tag die Hölle los. Wir schrieben die Bürger an, trommelten Vereine zusammen und organisierten Demonstrationen und Bürgerversammlungen. Es hat etwas gebracht, das Bad ist immer noch geöffnet“, sagt der Ehrenamtler.

Seine Frau Ulla ist sogar schon seit 41 Jahren beim VVA dabei. „Ich half damals als Geschäftsführerin aus und arbeitete bei der Erstellung des Altenkesseler Anzeigers mit. Geplant war ein halbes Jahr, am Ende waren es 41 Jahre“, erzählt Ulla Docktor. Jeden Tag bastelte die 65-Jährige am Anzeiger. An den Wochenenden wurden Fotos bei Veranstaltungen gemacht und Berichte verfasst. „Bei mir ist es das Gleiche wie bei meinem Mann. Ich war mit Herzblut dabei, und ich habe es nie als Arbeit gesehen“, sagt die Ur-Altenkesselerin, die mit ihrem Mann vor ein paar Jahren nach Alt-Saarbrücken gezogen ist. In diesem Jahr haben sich die beiden aus dem VVA verabschiedet, sind aber immer noch da, wenn Rat gebraucht wird. „Unsere Aufmerksamkeit gehört ab sofort unseren Kindern und Enkelkindern. Und wir reisen gerne und werden das jetzt alles nachholen. Ich hoffe, unsere Gesundheit spielt noch lange mit“, sagt Ulla Docktor.

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