Literaturpreisverleihung: Annette Dutton siegt in Sulzbach

Sulzbach · Die in Australien lebende Annette Dutton ist Gewinnerin des DeLiA-Literaturpreises, der am Freitagabend in der Sulzbacher Aula verliehen wurde. Damit setzte sich die 1965 geborene Geisteswissenschaftlerin mit ihrem Roman „Das geheime Versprechen“ gegen sechs andere Mitbewerberinnen durch, die zusammen mit ihr in die engere Auswahl gelangten.

 Annette Dutton (links) mit der Juryvorsitzenden Petra Schier. Foto: Thomas Seeber

Annette Dutton (links) mit der Juryvorsitzenden Petra Schier. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Die fünfköpfige Jury des DeLiA-Literaturpreises hatte es beim diesjährigen Preis, der für den besten Liebesroman des Vorjahres ausgelobt wurde, nicht einfach. 226 Einsendungen mussten gesichtet werden. Annette Dutton durfte bei der Preis-Gala, im Rahmen der erstmals in Sulzbach durchgeführten Sulzbacher Liebesromantage, neben der DeLiA-Statue auch ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro sowie eine Marketingförderung in Höhe von 3500 Euro für den Liebesroman mit historischem Hintergrund in Empfang nehmen. "Damit habe ich nicht gerechnet", zeigte sie sich völlig überrascht. Es sei ihr erster Preis überhaupt, teilte sie mit, als ihr von der Juryvorsitzenden Petra Schier und der DeliA-Präsidentin Rebecca Michéle der Preis verliehen wurde. Die beiden zauberten eine fantastische Stimmung in die beschauliche Aula, indem sie es richtig spannend machten. "And the winner is …" war der Satz, der so manchem während der Prozedur entfuhr.
Im Internet abgestimmt

Auf Platz 2 fand sich Beate Rygiert mit "Das Lied von der unsterblichen Liebe" ein, während Rang 3 an Beatrix Mannel ("Der Klang der blauen Muschel") ging. Der Publikumspreis "Lovely Cover 2015" für die beste Titelseite ging an Nora Berger für die Gestaltung von "Der Fluch der Zuckerinsel". Damit setzte sich Berger gegen 14 andere durch, die im Rahmen einer Internetabstimmung ihre Werke eingereicht hatten.

"Es geht nicht ums Geld", betonte Martina Straten, die die Gala vor zahlreichem Fachpublikum und über 100 DeLiA-Autoren (die Vereinigung zählt 200 Mitglieder, die bislang insgesamt 33 Millionen Bücher verkauft haben) moderierte. Ein solcher Preis könne die Karriere ganz schön beeinflussen.

"Das sind nicht irgendwelche Schriftsteller heute Abend. Das sind Bestsellerautoren ", zeigte sich auch Bürgermeister Michael Adam in seiner Rede sehr angetan in Hinblick auf die bundesweite Bedeutung der Veranstaltung. Dies auch, weil sich die Salzstadt gegen Berlin und Rottweil durchgesetzt hatte. Zwar habe man hier keinen Weltstadt-Charakter, dafür könne man mit viel Herzlichkeit aufwarten, betonte der Verwaltungschef.

Wie hochkarätig die Gala-Gemeinde indirekt besetzt war, zeigte sich etwa an Inga Lindström (Christiane Sadlo), die vor allem wegen ihrer Schweden-Verfilmungen im ZDF populär ist. In den Sitzreihen konnte man auch Kerstin Gier finden, die mit "Mütter-Mafia" - einem lustigen Liebesroman, der Helikopter-Eltern genauso auf die Schippe nimmt wie Gutmenschen - populär wurde. Auch das einzige DeLiA-Autorenpaar, nämlich Iny und Elmar Lorentz ("Die Wanderhure ") gaben sich am Freitagabend ein Stelldichein. Zwar gab es bei der Preisnacht keinen großen, roten Teppich. Dafür war das Blitzlichtgewitter der Fotografen beachtlich. Herzen aus Plüsch und Holz am Bühnenrand betonten die vom Rathauschef erwähnte Herzlichkeit.

Die wurde auch durch das kulturelle Rahmenprogramm unterstrichen, die die Sängerin Hannah Zimmer von der örtlichen Musikschule (Gesangsklasse: Matthias Rajczyk), begleitet von Uwe Brandt am Klavier, unter Beweis stellte. Nicht nur "Can you feel the love tonight" (Elton John ) passte zum Motto der Liebesromantage, sondern auch die weitere Musikauswahl. Eine Person war an diesem Abend am Ende regelrecht außer Puste: Deana Zinßmeister . Der Heusweiler Autorin von Historienromanen oblag die Organisation der Sulzbacher Liebesromantage. Zusammen mit Brigitte Thul von der Stadtverwaltung ging somit eine zweijährige Vorbereitungszeit mit viel Herzblut zu Ende. Am vergangenen Samstag lasen acht Autoren im Salzbrunnenhaus aus ihren Werken vor. > : weiterer Bericht

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