Mundschutz für die Menschen im Regionalverband So werden die Masken ab Samstag verteilt

Regionalverband · Die Kommunen im Regionalverband haben mehrere Ansätze entwickelt. Völklingen und Friedrichsthal grübeln noch.

 Fünf Millionen Masken sollen in Saarbrücken eintreffen. Die Kommunen verteilen sie.

Fünf Millionen Masken sollen in Saarbrücken eintreffen. Die Kommunen verteilen sie.

Foto: dpa/Felix Kästle

Mit ihrer Erklärung, den Menschen im Saarland ab Montag kostenlose Schutzmasken zur Verfügung zu stellen, haben Innenminister Klaus Bouillon (CDU) und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) die Rathäuser im Regionalverband vor eine gehörige Aufgabe gestellt. „Für uns ist das ein immenser Verwaltungsakt“, erklärt Großrosselns Bürgermeister Dominik Jochum (CDU). Problematisch sei vor allem, dass „wir nicht wissen, wann und in welcher Menge die Masken bei uns eintreffen werden“, ergänzt sein Amtskollege Thomas Redelberger, der für die CDU im Rathaus in Heusweiler residiert.

Was die Menge der Schutzmasken betrifft, kündigte Sabine Schorr vom Ministerium für Verbraucherschutz an, dass der Rest der „gut fünf Millionen“ Exemplare „im Laufe des Wochenendes“ in Saarbrücken eintreffen werde. Demnach könne gewährleistet werden, dass jeder Bürger vorerst fünf kostenlose Masken erhält. Bereits am Freitag trafen die ersten Ladungen der verschiedenen Zulieferer in der Landeshauptstadt ein. Sobald klar sei, wie hoch der Bedarf in den einzelnen Kommunen ist, werden die Schutzmasken von einer Spedition in die einzelnen Städte und Gemeinden gebracht. Die ersten Kommunen hätten bereits am Freitag Lieferungen erhalten, erklärt Schorr.

In Püttlingen hofft man darauf, an diesem Samstag eine Ladung zu erhalten. Rund 90 000 Exemplare werden erwartet. Um diese Masse zu sortieren und für die spätere Verteilung vorzubereiten, steht die Sporthalle Trimmtreff Viktoria bereit, erklärt Bernd Bläs von der Stadtverwaltung. Ihn erreichten am Freitag „hunderte Anrufe“ von besorgten Bürgern, die wissen wollten, wo und wann sie ihre Masken erhalten. Um die Verteilung zu koordinieren, habe man das Stadtgebiet in Bezirke aufgeteilt. Pro Bezirk werden jeweils zwei Studenten die Masken an die Haushalte verteilen. „Wir können jederzeit starten“, versichert Bläs. Falls es mit der Anlieferung klappt, könnte schon am Samstag mit der Verteilung begonnen werden.

Für die Verteilung der Masken über Briefkästen haben sich auch die Gemeinden Riegelsberg, Quierschied, Kleinblittersdorf und Großrosseln entschieden. Unterschiede zwischen den vier Gemeinden gibt es lediglich in Bezug auf die Personen, die mit der Auslieferung Schutzmasken beauftragt werden. In allen Kommunen sei geplant, die Ortsräte mit in die Organisation  einzubeziehen. Darüber hinaus greift die Gemeinde Kleinblittersdorf auf die Freiwillige Feuerwehr zurück. In Riegelsberg haben sich einige freiwillige Helfer gemeldet und auch in Quierschied stünden Mitarbeiter aus den umliegenden Kindergärten bereit, um bei der Auslieferung der Masken mitzuhelfen.

Die einzige Gemeinde, die ihre Bürger über ein Drive-In-System versorgen will, ist Heusweiler. Dazu sollen in den verschiedenen Ortsteilen Abholstellen errichtet werden, die mit dem Auto befahrbar sind und kein Aussteigen erfordern.

Einen ähnlichen Weg wählt die Stadt Sulzbach. Mit der Ausnahme, dass die dortigen Abgabestellen nicht befahrbar sein werden, sollen in den Stadtteilen von Dienstag bis Donnerstag an zentralen Orten die Masken verteilt werden. An diesen drei Tagen werden die Sulzbacher Einwohner darum gebeten, zwischen 10 und 12 Uhr oder 15 und 17 Uhr ihre Masken abzuholen. Dabei seien die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten. Verwaltungsmitarbeiter werden die Masken verteilen, sofern ein gültiger Personalausweis vorliege.

In Friedrichsthal und Völklingen gibt es noch keinen Plan, wie die Masken verteilt werden sollen.  „Die Lieferung vom Land ist für Sonntag angekündigt“, sagt Sebastian Feß, Sprecher der Stadt Völklingen. Er geht davon aus, dass die Planungen übers Wochenende andauern werden. In Friedrichsthal will man abwarten, „bis die Masken vor Ort sind und die Verteilung losgehen kann“, ehe man über den Ablauf der Aktion informiert.

Das Konzept der Stadt Saarbrücken sieht vor, die Masken an die rund 170 000 Bezugsberechtigten am Montag in zahlreichen Ausgabestellen zu verteilen. Die Stadt will die Masken „wohnortnah“ an den Standorten der Wahllokale verteilen. Über den Link saarbruecken.de/maskenausgabe sei zu erfahren, wo man die Masken abholen kann. Freigeschaltet wird diese Internetseite spätestens am Sonntag, 10 Uhr.

Auf der Seite könne gezielt über Straßennamen nach der zugehörigen Ausgabestelle gesucht werden. Für jede der Ausgabestellen gebe es ein „Schutzkonzept“. Von 14 bis 16 Uhr sollen nach Möglichkeit nur Menschen ab 60 Jahre und Personen, die Risikogruppen angehören, Masken abholen, ab 16 bis 22 Uhr dann Personen jeden Alters. Für die Ausgabe der Masken reiche es, einen Ausweis vorzulegen. Möglich ist auch, Schutzmasken für andere Menschen mitzunehmen – etwa für Nachbarn oder Verwandte. Dafür muss man ein Ausweisdokument dieser Personen vorzeigen. Städtische Mitarbeiter, die Freiwillige Feuerwehr, Kräfte des Katastrophenschutzes und ehrenamtliche Helfer verteilen die Masken.

Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, selbst Masken abzuholen, oder keine Helfer im Kreise der Familie, Freunde und Nachbarschaft haben, können sich an die eigens eingerichtete Hotline unter Tel. (06 81) 9 05 10 01 wenden.

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