Peter Gillo und die Schulkultur Wenn ich einmal reich wär’. . .

Saarbrücken · Stadtverbandspräsident Peter Gillo träumt auch von einem eigenen Theater für Schulkultur.

 Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sucht nach einer Spielstätte fürs Schultheater. Foto: Becker&Bredel

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sucht nach einer Spielstätte fürs Schultheater. Foto: Becker&Bredel

Foto: BeckerBredel

  „Das wäre schön: Wir hätten eine Halle, die könnte neu gebaut werden, die hätte 27 Nebenräume für Lagerstätten, und wir hätten dafür zehn bis 15 Millionen Euro“. Peter Gillo kommt am Telefon ins Träumen.

Wenn es nach ihm ginge, der Regionalverband nicht die Finanzprobleme hätte, die er nunmal hat, für die Schulkultur würde es sofort einen zentralen Spielort geben.

Denn die Bedeutung kultureller Arbeit und kreativer Prozesse ist für den Regionalverbandspräsidenten ganz klar: „Kinder und Jugendliche brauchen auch andere Entwicklungsräume als die, die Schulen traditionell bieten“. Was Musical-, Theater-, Orchester-AGs Jugendlichen für Chancen bieten, ist für ihn unbestritten.

Das Dilemma: „Unsere Schulen sind alle gebaut für den Unterricht“. Vor 80, 50, ja noch nicht einmal vor 20 Jahren wurden an Schulgebäude noch nicht die gleichen Anforderungen gestellt wie heute. „Die Ansprüche an Schule haben sich verändert“, sagt Gillo. „Mehr Ganztagsbetreuung, mehr Schulkultur“.

An den Saarbrücker Schulen, sagt er, könne „grundsätzlich alles stattfinden, was schulisch ist“. Alles, was intern bleibt, ist aus amtlicher Sicht kein Problem. „Die Schüler-Bigband kann in der Aula vor 50 Mitschülern spielen“.

Aber schon wenn die Eltern dazu eingeladen werden, gibt es Probleme. „Dann gelten andere Richtlinien“. Der Brandschutz spielt da eine wichtige Rolle.

„Theater AGs an Schulen machen tolle Sachen“, sagt Gillo, „und es ist wichtig für die Schüler, dass sie nicht nur vor den Klassen acht und neun spielen“. Aber gerade beim Schlossgymnasium sei die bauliche Anlage wirklich schwierig. Wenn da was passieren würde „und da Kinder, Eltern und Großeltern nicht rauskommen“. Das mag er sich nicht vorstellen.

Der Musical-AG hat er deshalb großzügig das VHS-Zentrum angeboten. „Wir blocken das für eine ganze Woche, das kostet uns richtig Geld“. Aber eine Ideallösung ist das natürlich nicht. Denn Requisiten und Bühnenbilder lagern kann man da zum Beispiel nicht.

Deshalb denkt Gillo weiter nach. „Wir sind aber ganz am Anfang“ betont er. „Wir denken nach, ob man an bestimmten Orten, an denen die Aula oder die Turnhalle einer Schule relativ nah an den Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung liegen, so weit ertüchtigen kann, dass sie bespielbar sind“.

Einige Schulen im Regionalverband kämen da in Frage. Diese Schulen können jeweils so umgebaut werden, dass sie auch für die Nachbarschulen nutzbar sind. „In Sachen Lagerraum wird es allerdings wahrscheinlich schwierig“, meint Gillo.

Aber das Problem ist erkannt. Und auch wenn es nicht die großen Brötchen mit einem eigenen Zentrum für Schulkultur werden können, ein paar kleine Brötchen würde man durchaus gern backen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort