Aquarelle mit Freiluft-Atmosphäre

St. Arnual. Wenn Lieselotte Höfling von der Ostsee erzählt, kommt sie ins Schwärmen. Besonders die Landschaft um Ahrenshoop hat es ihr angetan

St. Arnual. Wenn Lieselotte Höfling von der Ostsee erzählt, kommt sie ins Schwärmen. Besonders die Landschaft um Ahrenshoop hat es ihr angetan. "Die Ruhe, die Weite, aber auch das gleißende Licht und die Farben", erzählt die 1938 in Königsberg geborene Frau und zeigt eines ihrer Aquarelle, das sie dort gemalt hat: Ein Segelboot im flachen Wasser des Bodden, diesem von Land umschlossenen Meeresteil. In den lichten Blautönen von Himmel und Erde und der zarten Spiegelung auf der Wasserfläche lebt in der Tat die Helligkeit dieses Landstreifens, an dem Höfling seit sechs Jahren einen Teil ihrer Sommer verbringt. Seit sie Max Struwe kennt. Den Dozenten für Aquarellmalerei, dessen Kurse sie dort alljährlich besucht. "Wir arbeiten immer im Freien", freut sich die Frau aus Dudweiler. So atmen auch ihre Werke diese Freiluft-Atmosphäre, die sich gerade in der duftigen Aquarelltechnik so gut einfangen lässt. Zuhause nimmt sie zwar noch Verbesserungen vor, doch die Grundlage wird vor Ort gelegt. "Ich versuche immer, mein eigenes Empfinden in die Bilder zu legen", so Höfling, die sich der Malerei intensiv seit dem Jahr 2000 widmet. Sie hat zwar Kunst und Erdkunde fürs Lehramt studiert, doch in den 27 Berufsjahren an der Grundschule in Quierschied standen neben den Hauptfächern auch Sport und Religion auf ihrem Stundenplan. "Für die Kunst blieb da kaum noch Zeit", bedauert Höfling. Als sie dann aus dem Berufsleben ausschied, traf es sich gut, dass Marina Hartwahn "vis-à-vis" wohnte. Die vor drei Jahren verstorbene, aus Russland stammende Malerin wurde ihre erste Dozentin. Bei ihr begann sie erst einmal, wieder mit Ölfarben zu malen. "Damals ahnte ich nicht, dass ich mich so reinknien würde." Doch schon bald begann sie, sich kontinuierlich weiterzubilden, bei Tina Stein, Manuela Osterburg, Anne Haring und anderen Künstlern in Saarbrücken, Trier und in Bosen. Mit ihrem Mann reist Lieselotte Höfling auch in die Provence, wo sie Malkurse von Itzhak Shalhevet besucht. Wenn heute neben ihren zarten, einfühlsamen Aquarellen mal Acrylgemälde in intensiven Tönen auftauchen, so sind die doch auch geprägt von einem harmonischen Farbempfinden. qbLieselotte Höflings Ausstellung "Landschaften und freie Malerei in Aquarell und Acryl" ist bis 4. Oktober im Heimatmuseum St. Arnual, Augustinerstraße 7, zu sehen. Geöffnet: mittwochs, sonn- und feiertags von 15 bis 18 Uhr.

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