Gottesdienst im Zeichen von Calvin

Saarbrücken. In der Evangelischen Stiftskirche im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual findet am Samstag, 28. März, ab 18 Uhr, ein besonderer Gottesdienst statt. Er steht ganz im Zeichen des Reformators Johannes Calvin, der in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag feiert. Es ist der einzige größere Gottesdienst in der Region, in der des Reformators gedacht wird

Saarbrücken. In der Evangelischen Stiftskirche im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual findet am Samstag, 28. März, ab 18 Uhr, ein besonderer Gottesdienst statt. Er steht ganz im Zeichen des Reformators Johannes Calvin, der in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag feiert. Es ist der einzige größere Gottesdienst in der Region, in der des Reformators gedacht wird. Der evangelische Rundfunkpfarrer beim SR, Hermann Preßler, zur Saarbrücker Zeitung: "Der Gottesdienst steht unter dem Titel das reformierte Erbe in den Europäischen Kirchen. Eine Zeitansage. Zum 500. Geburtstag von Johannes Calvin." Der Reformator wurde am 10. Juli 1509 in Noyon in der Picardie geboren. Er starb am 27. Mai 1564 in Genf. Der Saar-Theologe fügt an: "Ein Heimatloser ist er gewesen. Die Genfer, die ihm so viel verdankten, verliehen dem Glaubensflüchtling aus Frankreich - dem Hugenotten - erst wenige Jahre vor seinem Tod das Bürgerrecht." Seine Glaubenslehre, die "Institutio", wurde 1543 in Paris verbrannt. Geschadet hat es "seiner" Reformation, dem Calvinismus mit einem Hang zum Puritanimus und gleichzeitigem Fanatismus nicht, die sich in Europa und Nordamerika verbreitete.Der Gottesdienst zeichnet mit Originalzitaten von Calvin, des nach Martin Luther bedeutendsten Reformators, ein Bild seines Lebens und Wirkens, sie werden von dem Saarbrücker Schauspieler Hans-Georg Körbel gesprochen. Der 1509 in der Nähe von Paris geborene Calvin verbrachte wichtige Jahre als Pfarrer einer Hugenotten-Flüchtlingsgemeinde in Straßburg, der damals Freien Reichsstadt. Vor 450 Jahren wurde die reformierte Kirche Frankreichs gegründet. In der Stiftskirche erzählt der Synodalpräsident der Reformierten Kirche im Elsass und von Lothringen, Pasteur Geoffroy Goetz, über Calvins Zeit in Straßburg. Die Predigt hält der Dezernent für Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland und frühere Saarbrücker Pfarrer, Hermann Wischmann, aus Düsseldorf. Auf der Welt gibt es rund 100 Millionen Christen, die einer reformierten Kirche angehören, sie werden vom Reformierten Weltbund repräsentiert, der in Genf seinen Sitz hat. Musikalisch stehen Lieder aus dem Genfer Psalter im Mittelpunkt des Gottesdienstes, zum Teil von Calvin selbst in Reime gesetzte Psalmen, die im Wesentlichen das Gesangbuch der reformierten Gemeinden bilden. Ein Großteil des Psalters entstand in Straßburg. Im Gottesdienst singt die Solo-Sopranistin Sabine von Blohn, begleitet von Jörg Abbing an der Orgel, dazu spielt Ute Heupel-Löw auf der Renaissance-Blockflöte. Entworfen hat den Gottesdienst, der als Radiokirche auf SR2 am Sonntag, 5. April, 10 Uhr, zu hören ist, der Theologe, Hermann Preßler, der auch in der Liturgie mitwirkt.

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