Wohnungsbau Ihr Auftrag: bezahlbares Wohnen

Saarbrücken · Mit einem Festakt feierte die Saarbrücker Siedlungsgesellschaft am Mittwoch ihre Gründung vor 100 Jahren.

 Renovierte Häuser mit Sozialwohnungen der Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft am Pfarrer-Bleek-Platz in Malstatt.

Renovierte Häuser mit Sozialwohnungen der Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft am Pfarrer-Bleek-Platz in Malstatt.

Foto: SGS Heike Dillhöfer

Hundertste Geburtstage sind selten und deshalb etwas Besonderes. Für die Saarbrücker Siedlungsgesellschaft war es am Mittwoch soweit: Am 21. August 1919 wurde der Gesellschaftsvertrag abgeschlossen, der die Gründung der Saarbrücker gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft beinhaltete. Im Rahmen des Jubiläums veranstaltete die Siedlung bereits ab Anfang Juli fünf Feste für ihre Mieter, um den Geburtstag gebührend zu feiern. Auf den Tag genau 100 Jahre nach der Gründung trafen sich nun am Mittwoch die Geschäftsführer mit Mitarbeitern, Vertretern aus Politik, Gemeinwesenarbeit und etlichen anderen Gästen, um das Jubiläum mit einem Festakt in Saarbrücken zu feiern.

Die Geschäftsführer der Siedlungsgesellschaft, Hildegard Wald und Heinz-Peter Klein, eröffneten den Abend. Beide betonten, dass heute wie im Gründungsjahr „bezahlbare Mieten für viele Menschen von großer Bedeutung“ seien. Obwohl sich der Wohnungsmarkt in den letzten 100 Jahren stark verändert habe, seien die Ziele gleich geblieben. Die Schaffung von „sicherem, guten und bezahlbarem Wohnraum“ für viele unterschiedliche Zielgruppen sei ein wichtiges Anliegen geblieben.

Dass die Siedlung diesen Gründungszweck nicht aus den Augen verloren habe, lobte Baudezernent Heiko Lukas, der stellvertretend für Oberbürgermeisterin Charlotte Britz die Glückwünsche der Stadtverwaltung überbrachte. Er betonte außerdem die Wichtigkeit der Siedlungsgesellschaft: Von rund 183 000 Saarbrückern würden heute rund 12 000 in Siedlungswohnungen leben.

 Die beiden Geschäftsführer der Siedlungsgesellschaft beim Festakt am Mittwoch: Hildegard Wald und Heinz-Peter Klein.

Die beiden Geschäftsführer der Siedlungsgesellschaft beim Festakt am Mittwoch: Hildegard Wald und Heinz-Peter Klein.

Foto: BeckerBredel

Der Leiter des Saarbrücker Stadtarchivs, Hans-Christian Hermann, bot den Gästen im Anschluss eine interessante Geschichtsstunde nicht nur über die Siedlungsgesellschaft an sich, sondern auch über die sozialen und politischen Faktoren, die das Unternehmen in den letzten 100 Jahren beeinflusst haben. Siedlungswohnungen hätten im Laufe der Zeit vor allem den Menschen aus der unteren Mittelschicht, aber auch der Unterschicht, immer wieder „eine ganz neue Qualität des Wohnens“ geboten.

Armin Kuphal von der Gemeinwesenarbeit Pädsak auf dem Wackenberg schloss die Reihe der Fest-Vorträge ab. Er konzentrierte sich hauptsächlich auf die Mieter, deren Zusammenleben und die Gemeinwesenarbeit, die mit der Siedlung eng kooperiere. Dass dies in Saarbrücken sehr gut funktioniere, verdeutlichte er anhand folgender Geschichte: Vor einigen Jahren sei eine hochkarätige Delegation der Bundes-SPD auf dem Wackenberg gewesen. Diese habe nach dem Besuch ihrer Partei „eine Gemeinwesenarbeit so wie in Saarbrücken“ vorgeschlagen. Kuphal sagte nachdrücklich: „Was uns in Saarbrücken normal erscheint, kommt anderen anscheinend sensationell vor.“

Die Jubiläumsgäste halten die Leistungen der Siedlung jedenfalls für so bemerktenswert, dass sie ihr noch eine lange Zukunft gönnen. Stadtarchivar Hermann: „Wir wünschen uns alle, dass die Saarbrücker Siedlungsgesellschaft in 100 Jahren ihren 200. Geburtstag feiert.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort