Wo Musik sich Bilder sucht

Saarbrücken. Die Ausstellung mit Arbeiten saarländischer und pfälzischer Maler im Foyer vor dem Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks ist eine Schau wie jede andere und doch auch nicht. Den Anlass dazu gab die Gründung der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern vor zwei Jahren

Saarbrücken. Die Ausstellung mit Arbeiten saarländischer und pfälzischer Maler im Foyer vor dem Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks ist eine Schau wie jede andere und doch auch nicht. Den Anlass dazu gab die Gründung der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern vor zwei Jahren. Die Zusammenlegung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken und des Südwestrundfunk-Orchesters Kaiserslautern verlangte nach neuer Gestaltung, so auch des Programmheftes, erklärt Beate Früh, bei der Deutschen Radio Philharmonie zuständig für dramaturgische Aufgaben. In der Saisonbroschüre 2008/09 ging ihr Blick gleich zweifach über die Grenzen: zum einen nach Rheinland-Pfalz, zum anderen zur Bildenden Kunst. Dass die Region nicht nur in musikalischer Hinsicht viel zu bieten habe, davon ist Beate Früh überzeugt. Orientierung bei ihrer Wahl fand sie beim Institut für aktuelle Kunst im Saarland und bei der Pfalzgalerie Kaiserslautern.

"Es waren persönliche Assoziationen", erzählt sie, getragen von der Absicht, dass ein Bild und der jeweils in deren Umfeld abgedruckte Programmpunkt "passen könnten". Das macht den Reiz dieser Begegnung von Kunst und Musik aus, deren Auswahl eben keine Kunsthistorikerin, sondern eine Musikwissenschaftlerin und Musikerin hatte. Etwa dann, wenn Hans Dahlems Fantasiefiguren, Ausgeburten der fünfziger und sechziger Jahre, in Nachbarschaft eines Konzerts mit Musik der sechziger Jahre wuchern. Der Funke zur Musik springt in den strukturversessenen und rhythmisch pulsierenden Zeichnungen der in der Pfalz arbeitenden Heike Kern über.

Beate Frühs Zusammenstellung schert sich wenig um große Namen, sondern folgte dem Sog von Farbe und Struktur. Darin finden gegenstandslose und figurative Malerei, quer durch die Generationen, der im Saarland und Rheinland-Pfalz, vorzugsweise Kaiserslautern, lebenden 23 Maler zusammen. Dieses "Rendezvous der Künstler" wendet sich unverkrampft der Kunst der Region zu. Selbstverständlich ist das leider nicht, umso erfreulicher sind darum Broschüre und Ausstellung.

Eröffnung, heute, Freitagabend, 18.30 Uhr, im Foyer vor dem Großen Sendesaal, Hörfunkgebäude des Saarländischen Rundfunks. Ausstellung bis zum 27. März. Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr.

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