Willkommene Wildtiere

Saarbrücken · Wilde Tiere in der Stadt? Da denken viele Saarbrücker an Wildschweine und rufen nach Hilfe. Der Naturschutzbund hat auch nach Hilfe gerufen – allerdings, um Wildtiere in die Stadt zu locken.

 Ein Turmfalkenweibchen am Eingang zum Nistkasten in der Christkönig-Kirche. Foto: Stein

Ein Turmfalkenweibchen am Eingang zum Nistkasten in der Christkönig-Kirche. Foto: Stein

Foto: Stein
 Dank für Naturschutz im Kirchturm (von links): Thomas Müller vom Verwaltungsrat der Pfarrei, Pfarrsekretärin Irmgard Kiemen, Hausmeister Matkovic, Gabi Stein vom Naturschutzbund und Dechant Benedikt Welter. Foto: Diakon Zillgen

Dank für Naturschutz im Kirchturm (von links): Thomas Müller vom Verwaltungsrat der Pfarrei, Pfarrsekretärin Irmgard Kiemen, Hausmeister Matkovic, Gabi Stein vom Naturschutzbund und Dechant Benedikt Welter. Foto: Diakon Zillgen

Foto: Diakon Zillgen

Ein Turmfalkenweibchen und ein Dohlenpärchen hatten die Menschen am Fuß des Kirchturms im Blick. Da ist sich Gabi Stein vom Saarbrücker Naturschutzbund (NABU) ziemlich sicher. Denn unten, vor der Christkönig-Kirche, ging es um das Wohl der Vögel. Der NABU hat sich dort in diesen Tagen bei Menschen bedankt, die den "Lebensraum Kirchturm" als Nistplatz zur Verfügung stellen - beim Team der Pfarrei Christkönig.

Im vergangenen Jahr hat der NABU damit begonnen, die Bedingungen für Turmfalken, aber auch für Wanderfalken, Schleiereulen, Dohlen und Fledermäuse in der Stadt zu verbessern (die SZ berichtete). "Der kleine Falke mit dem rötlichbraunen Gefieder, der im typischen Rüttelflug Mäuse und größere Insekten jagt, nistet gerne in Nischen oder Nistkästen höherer Gebäude, vor allem in Kirchen", beschreibt Vogelfachfrau Stein den Gast in der Christkönig-Kirche.

Im kommenden Herbst und Winter sollen an der St. Pius-Kirche in St. Arnual zusätzliche Nistkästen für die Dohlen eingebaut werden. "Dort ist bereits ein Dohlen-Pärchen in einem Kasten. Da die Dohlen gerne in Gesellschaft mit Artgenossen brüten, sollen hier noch zusätzliche Brut-Möglichkeiten geschaffen werden", sagt Gabi Stein.

Nicht nur in St. Arnual wird das Nistplatzangebot angenommen. Auch der Nistplatz in der Kirche St. Michael in St. Johann sei "schon von Turmfalken inspiziert" worden. Ebenso ein Nistplatz, der bei Saarstahl in Burbach geschaffen wurde, habe bei Turmfalken Interesse geweckt.

Gabi Stein und ihre Mitstreiter sehen darin "eine sehr erfreuliche Entwicklung". Für den NABU ist der Falke ein Zeichen dafür, dass das ökologische Gleichgewicht in der Stadt zumindest ansatzweise funktioniert. Turmfalken sind nämlich nicht nur schön anzusehen, sie sind auch Schädlingsbekämpfer, sagt Gabi Stein.

Wer selbst Nistkästen bauen und kontrollieren will, wendet sich an Gabi Stein, Telefonnummer (06 81) 96 02 14 05, oder per an E-Mail gabistein@versanet.de

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