Wikinger-Quintett mit Kurs auf die Garage

Saarbrücken. So richtig verwöhnt wird die Extrem-Metal-Gemeinde im Saarland nicht. In diesem Jahr kündigen sich nur wenige musikalische Höhepunkte an. Es mag mit der angekündigten Schließung des Roxy (die SZ berichtete) zu tun haben, dass Saarevent zunächst nicht so viele bekannte Bands nach Saarbrücken holen kann

 Die Gruppe Amon Amarth aus Schweden hat sich für das Full Of Hate Festival im März in der Garage angesagt. Foto: SZ/Band

Die Gruppe Amon Amarth aus Schweden hat sich für das Full Of Hate Festival im März in der Garage angesagt. Foto: SZ/Band

Saarbrücken. So richtig verwöhnt wird die Extrem-Metal-Gemeinde im Saarland nicht. In diesem Jahr kündigen sich nur wenige musikalische Höhepunkte an. Es mag mit der angekündigten Schließung des Roxy (die SZ berichtete) zu tun haben, dass Saarevent zunächst nicht so viele bekannte Bands nach Saarbrücken holen kann. Da entschädigen ein wenig die Auftritte der deutschen Thrash-Legenden Sodom und Kreator in der Eisenbahnhalle in Losheim am See und in Merzig. Und es bleibt die ganz kleine Hoffnung, dass die Death-Metal-Institution Cannibal Corpse (USA) an die Saar kommt. Wer die aktuelle CD "Evisceration Plague" im Ohr hat, wird wünschen, dass die Kannibalen im Herbst mit ihrem vertonten Horror über uns herfallen.

In Saarbrücken haben sich zunächst Soulfly angekündigt, die am Mittwoch, 25. Februar, in der Garage heftig Gas geben werden. Kopf der Band ist Max Cavalera, der sich mit den letzten Soulfly-Alben wieder auf den Pfaden der legendären brasilianischen Thrash-Formation Sepultura bewegt. Cavalera hatte diese Band vor über zehn Jahren im Streit verlassen. Das Kriegsbeil scheint begraben zu sein; man mag sich wieder. Nächster Appetit-Happen ist zwei Tage später, am Freitag, 27. Februar, das Hellhounds-Fest in der Garage mit Tiamat, The 69 Eyes, November und Gothminister. Dunkler Gothic-Metal ist hier angesagt. Diese beiden Konzerte dienen zum Warmlaufen, wenn am Donnerstag, 12. März, das Full Of Hate Festival in der Garage ansteht. Sicher der Höhepunkt des Jahres für Extrem-Metaller, denen es musikalisch nicht laut und aggressiv genug sein kann. Da darf offene Vorfreude aufkommen: Angesagt haben sich nämlich Amon Amarth (Schweden), Obituary (USA) und Legion Of The Damned (Niederlande), also ein Hass-Festival mit einer feinen Mischung aus Death- und Thrash-Metal. Bleibt die Frage, wie die Wikinger ihr bekanntes Drachenboot auf die Bühne der Garage bekommen. Mit Odin, dem nordisch-germanischen Hauptgott, auf ihrer Seite werden Amon Amarth durch die vermutlich ausverkaufte Halle toben und stampfen, die Amerikaner technisch perfekten Death-Metal der Florida-Schule beisteuern, und Legion Of The Damned, die eh die Abräumer des Jahres sind, Stücke ihrer aktuellen CD "Cult Of The Dead" spielen. Anschließend wird es wohl für eine lange Zeit ruhig in Saarbrücken.

Wer es krachig mag, weicht nach Merzig oder Losheim aus. Saarevent bastelt am Festival Rock am Bach mit buntem Stil-Mix und hat Motörhead an Land gezogen. Geheimtipp bei Rock am Bach sind Walls Of Jericho (USA), die ruppigen Hardcore mit heftigem Metal kreuzen und die unnachahmliche Candace Kucsulain am Mikro haben. Die Dame aus Detroit wird sich einmal mehr die Seele aus dem Leib schreien.

Sodom und Kreator werden der Beschaulichkeit des Kreises Merzig-Wadern ein jähes Ende bereiten. Musikalisch wird gedroschen und geprügelt, wenn die deutschen Vorzeige-Bands ihren Thrash-Metal abliefern. Allen voran sind es Kreator, die als weltweit anerkannte Speerspitze dieser Spielart gelten.

 Die Gruppe Amon Amarth aus Schweden hat sich für das Full Of Hate Festival im März in der Garage angesagt. Foto: SZ/Band

Die Gruppe Amon Amarth aus Schweden hat sich für das Full Of Hate Festival im März in der Garage angesagt. Foto: SZ/Band

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