Erste Liebe - einst und jetzt

Regionalverband. "Älter werden" heißt ein Gesprächskreis der Akademie für Ältere bei der Volkshochschule (VHS) des Regionalverbandes Saarbrücken. Er tagt einmal pro Woche im VHS-Zentrum. Unter der Leitung von Diplomsozialarbeiter Hans Marx tauschen Senioren im Alter von 60 bis 87 Jahren Erfahrungen aus und diskutieren über Themen, die sie interessieren

 Der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern des Gesprächskreises der Akademie für Ältere und den Gesamtschülern war so ergiebig, dass schon ein Folgetreffen ins Auge gefasst ist. Foto: SZ

Der Gedankenaustausch zwischen den Mitgliedern des Gesprächskreises der Akademie für Ältere und den Gesamtschülern war so ergiebig, dass schon ein Folgetreffen ins Auge gefasst ist. Foto: SZ

Regionalverband. "Älter werden" heißt ein Gesprächskreis der Akademie für Ältere bei der Volkshochschule (VHS) des Regionalverbandes Saarbrücken. Er tagt einmal pro Woche im VHS-Zentrum. Unter der Leitung von Diplomsozialarbeiter Hans Marx tauschen Senioren im Alter von 60 bis 87 Jahren Erfahrungen aus und diskutieren über Themen, die sie interessieren. Dabei suchen die Mitglieder den Austausch mit anderen Gruppen und Generationen. Jüngstes Beispiel: ein Zusammentreffen mit jungen Leuten von der Gesamtschule Bellevue. Dort hatte die Anfrage von Hans Marx großes Interesse ausgelöst. So trafen sich Senioren und Seniorinnen des Gesprächskreises, verstärkt von Mitgliedern der "Wissensbörse für Alt und Jung" des Regionalverbandes, mit Schülern der Klassen 10e und 10f. Die Klassenlehrer waren dabei.

Junge und Alte hatten die Gesprächsthemen gemeinsam ausgesucht. Es ging um Partnerschaft und Liebe und darum, wie verschieden die jeweilige Generation damit umgeht.

So kam zur Sprache, wie junge Menschen früher ihre Partner kennenlernten und wie das heute geschieht. Und es ging um den Einfluss der Eltern und der gesellschaftlichen Normen früher und heute.

Aus Fragen und Antworten entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der zunächst die Senioren aus ihrer Jugend erzählten.

Eine Seniorin berichtete zum Beispiel, welchen Einfluss der Krieg auf Beziehungen haben konnte, wenn der Freund zum Militär eingezogen wurde.

Eine andere schilderte, wie eingeschränkt die Möglichkeiten waren, sich mit einem Freund oder einer Freundin in privater Umgebung zu treffen. Der sogenannte "Kuppelparagraph" stellte zum Beispiel unter Strafe, wenn unter 18-Jährige gemeinsam übernachteten.

Anschließend berichteten die Jugendlichen, was für sie beim Thema Liebe und Partnerschaft wichtig ist. Erfahrungen mit Sexualität haben die jungen Leute, anders als die älteren Gesprächspartner, schon früh gemacht.

Die Diskussion zeigte andererseits, dass Vertrauen und Treue auch für die heutige Jugend Grundvoraussetzung für eine gelungene Beziehung sind.

Beide Gruppen, Senioren wie Schüler, bewerteten das Treffen überaus positiv. "Ich fand es toll, wie aufgeschlossen die jungen Menschen waren". Oder: "Die heutige Jugend ist gar nicht so oberflächlich, wie sie oft in den Medien dargestellt wird", hieß es von Älteren in der Schlussrunde. "Wir sind sehr daran interessiert, mit älteren Menschen ins Gespräch zu kommen und von deren Erfahrungen zu lernen." Oder: "Das sollten wir viel öfter mal machen", äußerten sich die Gesprächspartner von der Gesamtschule Bellevue.

Dieser Wunsch dürfte erfüllt werden. Im nächsten VHS-Semester soll es einen Folgetermin geben. Dann werden die Seniorinnen und Senioren wieder an die Bellevue kommen und sich mit der jungen Generation über ein anderes Thema unterhalten. red

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