Viele Kinder brauchen Förderung

Saarbrücken · Der zweite Bildungsbericht des Regionalverbandes bringt es an den Tag: Die Bildungschancen der Kinder hängen immer noch sehr vom Elternhaus ab. Die Verwaltung setzt deshalb unter anderem auf Schulsozialarbeit und Ganztagsangebote.

Der Regionalverband hat seinen zweiten Bildungsbericht vorgelegt. Er ist rund 140 Seiten dick und liefert grundlegende Informationen von der frühkindlichen Bildung über die Schulen bis zur Bildung von Erwachsenen. Ein neuer Schwerpunkt liegt auf der beruflichen Bildung und dem Übergang von der Schule in den Beruf.

"Wir wollen unsere regionale Bildungslandschaft so entwickeln, dass möglichst vielen Menschen eine Teilhabe an Bildung ermöglicht wird. Der Bericht zeigt an einigen Stellen, dass wir noch viel zu tun haben, um dieses Ziel zu erreichen", erklärt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ). Materielle Armut und Bildungsarmut hingen oft zusammen.

Die Ergebnisse belegen, dass die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen von ihrer sozialen Herkunft abhängen. "So schaffen zum Beispiel Grundschüler aus Stadt- und Gemeindeteilen mit einem hohen Anteil von Hartz IV-Empfängern deutlich seltener den Übergang zum Gymnasium als Grundschüler aus besser gestellten Elternhäusern. Mittlerweile erhält fast jedes vierte Kind im Regionalverband Sozialgeld", teilte Gillo mit. Diese Kinder und Jugendlichen müssten besonders gefördert werden, damit sie die Schule schaffen und anschließend eine Ausbildung beginnen. Gillo: "Gleiches gilt für Kinder mit Migrationshintergrund, deren Anteile vor allem in den jüngeren Altersgruppen steigen."

Der Bericht zeige aber auch positive Entwicklungen im Regionalverband. Neben den Problemen gebe es auch viele Stärken: Viele Kinder würden in Kitas betreut, Außerdem gebe es einen stabilen Trend zu höherwertigen Bildungsabschlüssen. "Nirgendwo sonst im Saarland tummeln sich so viele Akteure der Weiterbildung wie im Regionalverband Saarbrücken ", freut sich der SPD-Politiker.

Wichtig seien auch die vielen Angebote, um Armut zu verhindern und die Bildungschancen zu erhöhen. Hier nennt der Regionalverbandsdirektor unter anderem die Schulsozialarbeit und die echten Ganztagsschulen. Gillo: "Besonders freue ich mich darüber, dass es gelungen ist, mit der neu gegründeten Jugendberufsagentur eine Anlaufstelle für Jugendliche zu schaffen, in der das Jobcenter, die Bildungsträger und unser Jugendamt fachlich und örtlich eng zusammenarbeiten. So werden vorhandene Bedürfnisse der Jugendlichen am Übergang von der Schule in den Beruf schneller erkannt und eventuelle Notlagen besser gelöst."

Eine weitere Herausforderung ist der Rückgang der Schülerzahlen, der sich auch in den beruflichen Schulen im Regionalverband bemerkbar machen wird. "Bis zum Jahr 2025 wird die Zahl der Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen um fast ein Drittel sinken", berichtet Gillo. Eine funktionierende Bildungslandschaft ist nach seinen Angaben sehr wichtig für die Region: "Bildung ist Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung. Menschen bilden sich ein Leben lang. Wir wollen die Menschen dabei unterstützen, Bildungsungleichheiten abbauen und Bildungsgerechtigkeit fördern. Die Einrichtungen der Jugendhilfe, die Gemeinwesenarbeit, Schulen , unsere Volkshochschule und andere Weiterbildungseinrichtungen tragen alle ihren Teil bei."

Der Bildungsbericht 2014 für den Regionalverband Saarbrücken kann jetzt im Internet heruntergeladen werden.

rvsbr-bima.de/index.php/

regionales-

bildungsmonitoring

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