Gillo will Unterstützung benachteiligter Kinder
Saarbrücken
Saarbrücken. "Erneut hat eine bundesweite Studie die Ergebnisse bestätigt, die wir in unserem Bildungsbericht für den Regionalverband Saarbrücken festgestellt haben", kommentierte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo den von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegten Ländervergleich der Grundschulen: "Wieder wird deutlich, wie eng soziale Herkunft und Bildungserfolg zusammenhängen."Als Beispiel fügte Gillo an, dass demnach Grundschüler aus Stadt- und Gemeindeteilen mit einem hohen Anteil von Hartz-IV-Empfängern seltener den Übergang zum Gymnasium schaffen als Grundschüler aus besser gestellten Elternhäusern. Die KMK-Studie stelle besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund Leistungsrückstände fest. Jugendliche mit Migrationshintergrund machten seltener Abitur und würden häufiger die Schule abbrechen als ihre deutschen Mitschüler. Zwar habe der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Kitas in der Vergangenheit zugenommen, doch liege ihr Anteil noch unter dem der deutschstämmigen Kinder. Da die früh einsetzende Sprachförderung für den Erfolg wichtig sei, stimmt ihn das "bedenklich".
Deshalb setzt der Regionalverband seit einiger Zeit auf den Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige, der Ganztagsschulen und der Schulsozialarbeit. "Diese Anstrengungen müssten in Zukunft ausgebaut werden", so Gillo. Parallel dazu solle der Zugang von Kindern aus Familien mit schwierigem sozio-ökonomischem Hintergrund zu Fördermaßnahmen verbessert werden.
Eine Möglichkeit dazu sieht Peter Gillo in Veränderungen beim Programm "Bildung und Teilhabe" der Jobcenter. Hier müsse der Zugang vereinfacht und das Verfahren unbürokratischer gemacht werden. Konkret schlug er vor, die Zuschüsse direkt an Einrichtungen zur Schülerförderung an den Schulen zu geben. Dann müssten die Eltern nicht nach geeigneten Förderangeboten suchen. red