Seit 40 Jahren hilft er Menschen in Not

Saarbrücken · Er hat schon gegen Hochwasser und Großbrände gekämpft und dabei geholfen, Menschen aus Unfallautos zu holen: Volker Schilling. Ihn und drei weitere Männer hat die Feuerwehr besonders geehrt.

Ein Feuerwehrmann aus Leidenschaft: Das ist der Scheidter Volker Schilling, der vor 40 Jahren in die freiwillige Feuerwehr eingetreten ist. Genau wie seine heutigen Kameraden, der St. Johanner Klaus Nett, Roland Frank aus Gersweiler und Ingo Bender aus Dudweiler. Am Freitagabend erhielten sie während eines Ehrungsabends im Rathaus eine Urkunde und ein Buch. "Ich bin damals aus Überzeugung und Idealismus zur Feuerwehr gegangen", erinnert sich Schilling. Das Feuerwehrleben von damals sei nicht mit dem von heute zu vergleichen. "Wir hatten damals ausrangierte Feuerwehrklamotten aus der Brebacher Kleiderkammer, als Schuhe Knobelbecher von der Bundeswehr, heute die wesentlich bessere Nomex-Kleidung." Auch Feuerwehrautos zu fahren, war in Schillings Anfangszeit ein echter Knochenjob. Große Lenkräder mussten sie nur mit Muskelkraft bewegen, nicht synchronisierte Kupplungen machten zudem ein Zwischengas beim Schalten notwendig. Schilling: "Die Ausrüstung ist nicht mehr vergleichbar, auch die Ausbildung ist viel besser geworden."

Anderen Menschen in Not zu helfen und die Kameradschaft nennt Schilling als wichtigste Motive, die ihn über Jahrzehnte motivieren, zu jeder Tages- und Nachtzeit alles stehen und liegen zu lassen, um zur Hilfe zu eilen. "Die Kameradschaft ist das Wichtigste", sagt er. Schließlich vertrauten sich die Feuerwehrleute im Einsatz gegenseitig ihr Leben an. Mit dem Kameraden an der Seite verschwinde man zum Beispiel im dichten Qualm, um Personen zu bergen. Die Kameraden im Sicherungstrupp holten einen raus, wenn etwas passiere. Der Maschinist stelle außerdem sicher, dass immer genug Druck auf dem Strahlrohr sei und dass einem die Atemluft in der Pressluftflasche nicht ausgehe. Daneben gebe es all die anderen, die in ihrer jeweiligen Funktion alles dafür täten, dass ein Einsatz erfolgreich ablaufe. "Ich hatte schon viele Aufgaben, habe alles gemacht, auch Wassertrupp und Angriffstrupp, auch Führungsfunktionen. Bei der Feuerwehr ist es wichtig, flexibel zu sein." Als größte Einsätze nennt er den Brand bei der Firma Eismann in Scheidt Anfang der 1990er, das Hochwasser 1993 und die beiden Großbrände im Burbacher Weyerbachtal. "Meist geht es aber darum, Personen aus Unfallfahrzeugen zu befreien", berichtet er. Zum Einsatz müsse er zwar nur zwei bis drei Mal im Monat ausrücken: "Aber genau in solchen Fällen ist es wichtig, dass es uns gibt." Der zeitliche Aufwand für einen freiwilligen Feuerwehrmann sei hoch. Schilling: "Auch noch nach 40 Jahren nehme ich regelmäßig an der wöchentlichen Ausbildung im Löschbezirk teil." Um sich für die vielen Aufgaben eines Feuerwehrmanns zu qualifizieren, waren unzählige Stunden auf Lehrgängen notwendig. Dennoch würde er sich immer wieder für die Feuerwehr entscheiden.

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