Riesenerfolg mit Weihnachtsjazz

Saarbrücken · Seit über zehn Jahren stimmen sich Saarbrücker Jazzfans bei den X-Mas-Jazzkonzerten auf die Feiertage ein. Geistiger Vater dieser Veranstaltungsreihe ist Christoph Mudrich, der mit seinem Trio und Anette von Eichel auch die jüngste Ausgabe des Weihnachtsjazz gestaltete.

 Sängerin Anette von Eichel (r.) und Pianist Christoph Mudrich. Foto: Oliver Dietze

Sängerin Anette von Eichel (r.) und Pianist Christoph Mudrich. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

"Es ist eigentlich immer dasselbe." "Es ist jedes Mal ähnlich." Das waren Kommentare von höchst zufriedenen Besuchern der Jubiläumsausgabe von "Blue X-Mas", dem Weihnachtsjazz mit dem Christoph Mudrich Trio und Anette von Eichel, am Sonntag im ausverkauften Schlossfestsaal. Der viel beklatschte Abend wurde ein Riesenerfolg für allem für Mudrich, den Vater dieses erstaunlichen thematischen Dauerbrenners unseres Konzertlebens. "Die X-Mas-Jazzkonzerte gibt es seit 1993", erzählte der Saarbrücker Pianist und Komponist im Vorfeld.

Zunächst sang Heinrich "Sir Henry" Thiel; für den Rhythmus waren Oliver Strauch (Schlagzeug) und Johannes Schaedlich (Bass) zuständig, der von Paul Imm abgelöst wurde.

"Ab Ende der 90er war es dann das heute noch aktuelle Trio mit Rudi Engel und Dirik Schilgen", sagte Mudrich. Den Gesang übernahm Nicole Metzger (bis 2005), Anette von Eichel folgte.

"Mit den ersten beiden Besetzungen sind wir noch quer durch die Republik getourt", erinnert sich Mudrich; und es gab eine CD mit Sir Henry und eine mit Metzger. "Mit Anette ist es eigentlich ein singuläres jährliches Highlight für uns, nicht umsonst schreibe ich ja gerne vom ‚Dinner for one' des Jazz", sagt Mudrich. "Gelegentlich haben wir auch schon woanders gespielt, letztes Jahr noch in Heilbronn und in einem kleinen Club in der Pfalz - aber im Prinzip ist das eine Veranstaltung sehr exklusiv für das hiesige Publikum. Mal schauen, was wir zukünftig machen", zeigt er sich gelassen: "Wir sind ja noch jung, und Ideen gibt es immer viele."

Mudrichs sehr persönliche Bearbeitungen sind sicherlich ein zentrales Stimulans, das die Jazzfreunde alle Jahre wieder zu mehr oder weniger ein und denselben Oldies von "Winter wonderland" über "My favourite things" und "Santa Claus is coming to town" bis "Let it snow" lockt. "Santa Baby" in solch' einer rasant swingenden Version wie hier hört man auch nicht alle Tage. Und schon gar nicht einen derart pikanten Zwitter aus "White Christmas" und "All Blues", wie ihn Mudrich kräftig augenzwinkernd verwoben hat.

Hinzu kommen die Spiellaune des Ensembles - vor vollem Haus war sie hervorragend - und die in jeder Ausgabe eben wieder etwas anderen Soli: So ist das nun mal beim Jazz.

Mehr als der grundsolide Schlagmann Dirik Schilgen ist hier Rudi Engel hervorzuheben, ein Kraftpaket und Energiebündel am Kontrabass mit mitreißenden Alleingängen. Und schließlich die witzig moderierende Anette von Eichel: Die Vokalakrobatin nimmt den Gesang ohnehin von der sportiven Seite und blühte vor allem bei ihren Scat-Einlagen auf.

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