Die Stadtmitte international betrachtet

Saarbrücken. Lothar Blatt ist sich sicher: "Gute Projekte finden irgendwann ihre Finanzierung." Der Leiter des Deutsch-Österreichischen Urban-Netzwerkes weiß auch: "Wer EU-Geld haben will, muss leidensfähig sein." Saarbrücken, sagte der gebürtige Völklinger gestern im VHS-Zentrum, habe diese Leidensfähigkeit bereits bewiesen

Saarbrücken. Lothar Blatt ist sich sicher: "Gute Projekte finden irgendwann ihre Finanzierung." Der Leiter des Deutsch-Österreichischen Urban-Netzwerkes weiß auch: "Wer EU-Geld haben will, muss leidensfähig sein." Saarbrücken, sagte der gebürtige Völklinger gestern im VHS-Zentrum, habe diese Leidensfähigkeit bereits bewiesen.Bis heute Nachmittag tagen Fachleute aus Deutschland, Österreich und Frankreich am Schlossplatz und sprechen über "Europäische Großprojekte im Kontext der regionalen und städtischen Entwicklung". Für Stadt und Land die Möglichkeit, das Großprojekt Stadtmitte am Fluss vorzustellen und den Austausch mit Fachleuten aus anderen Städten und Ländern zu pflegen.

Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) nannte die Finanzierung "die größte Herausforderung" und meinte, alle Saarländer müssten die Landeshauptstadt als "Motor des Landes" unterstützen. Innen-Staatssekretär Georg Jungmann (CDU) wies darauf hin, dass Stadtmitte am Fluss wichtig sei für das Land, jedoch eingebunden sein müsse in die Region. Ein abgestimmtes Handeln zwischen Stadt und Land sei notwendig.

Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer, die das Projekt erläuterte, bekräftigte, dass Saarbrücken Unterstützungsbedarf habe. Auch in der nächsten Förderperiode brauche man Land und Bund.

Nicht nur als Geldgeber, auch als Mit-Planer ist das Land gefragt. Vor allem, wenn der Tunnel gebaut werden sollte. Darüber soll 2013 entschieden werden. Doch schon jetzt malen etliche Saarbrücker Schreckensvisionen von der Bauphase. Fachleute wie Michael Hoppstädter, Leiter des saarländischen Landesbetriebes für Straßenbau, sprechen hingegen von einer "Herausforderung". Während der Bauphase sollen Autobahnfahrspuren erhalten bleiben, zudem muss die Franz-Josef-Röder-Straße Hochwasserumfahrt bleiben.

Als weitere Herausforderung skizzierte Hans-Jürgen Koebnick für den Förderkreis den Zeitplan. Das von der EU genehmigte Geld müsse bis 2013 verbaut sein. Die nächste Förderperiode für das 380-Millionen-Projekt müsse vorbereitet werden. Koebnick plädierte zudem für konsequente Öffentlichkeitsarbeit. Sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zur vorhandenen Kompetenz und Leidensfähigkeit.

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