Als Dankeschön gibt's einen Sitzplatz

Saarbrücken · Finanziell steht die Kultur im Saarland nicht besonders gut da. Umso wichtiger, dass sie engagierte Helfer hat. Wir wollen in loser Folge Fördervereine vorstellen, die dafür sorgen, dass trotz leerer Kassen viel passiert. Heute ein noch ganz junger Verein: Der Freundeskreis des Festivals Perspectives.

 Treffen im Festivalbüro: Ulli Heimann, Marion Touze, Sylvie Hamard, Martha Kaiser, Andrea Müller und Patrik Schmitt (v.l.). Foto: Iris Maurer

Treffen im Festivalbüro: Ulli Heimann, Marion Touze, Sylvie Hamard, Martha Kaiser, Andrea Müller und Patrik Schmitt (v.l.). Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Unser Freundeskreis ist noch klein, er existiert erst seit dem Jahr 2014. Aber er ist sehr wichtig für uns", erklärt Sylvie Hamard, künstlerische Leiterin des Festivals Perspectives. "Festivals brauchen Unterstützung, nicht nur finanziell, auch ideell", fährt sie fort, "und mit einem Freundeskreis hat man mehr Gewicht". Der Freundeskreis des Festival Perspectives ist kein eingetragener Förderverein, sondern tatsächlich ein loser Verband von Anhängern des Festivals Perspectives.

Die Mitglieder, erst zwölf an der Zahl, sind für die Festivalleitung trotzdem sehr wichtig. "Das sind wirkliche Freunde des Festivals. Sie sind überzeugt vom Festival. Und ihre Impulse, Rückmeldungen oder auch Kritik sind uns wichtig", bestätigt Marion Touze, Pressereferentin des Festivals. Dann sagt sie, es sei gar nicht so einfach, eine feste Bindung zum Publikum aufzubauen, denn die meiste Zeit im Jahr ist das Festival Perspectives öffentlich kaum präsent. Ulli Heimann, Patrik Schmitt und Andrea Müller, allesamt Mitglieder des Freundeskreises, sitzen daneben und lächeln. "Das ging mir auch schon so. Man geht gerne zum Festival Perspectives und dann verpasst man trotzdem den Anfang, weil man nicht mitbekommen hat, dass es schon wieder soweit ist. Das passiert mir jetzt nicht mehr", sagt Patrik Schmitt.

Mit dem Freundeskreis versuchen die Verantwortlichen des Festivals, einen Teil des Publikums auch das Jahr über anzubinden. Die Mitglieder des Freundeskreises unterstützen das Festival mit einem festen Jahresbeitrag. Dafür erhalten sie vom Festivalbüro regelmäßige Kulturtipps. "Wir sind das Jahr über viel unterwegs, um uns Theaterstücke anzuschauen. Wenn uns etwas besonders gefällt, dann geben wir den Mitgliedern des Freundeskreises Tipps, wenn das Stück in der Großregion zu sehen ist", erklärt Marion Touze. Und diese Kulturtipps kommen bei den Mitgliedern des Freundeskreises gut an.

Neben den Kulturtipps gibt es noch einen weiteren Komfort für die Mitglieder des Freundeskreises. Normalerweise herrscht beim Festival Perspectives freie Sitzplatzwahl, es gibt keine Reservierungen und Platzkarten. Für die Mitglieder des Freundeskreises wird aber eine Ausnahme gemacht. "Man wird an seinen reservierten Platz geführt. Da fühlt man sich wie Kaiser oder Papst", sagt Ulli Heimann und lacht. Außerdem werden die Mitglieder des Freundeskreises am Ende des Festivals zu einem Brunch eingeladen.

Aber eines erhalten die Mitglieder des Freundeskreises bei dem Festival nicht: Ermäßigungen. "Das wäre Quatsch. Denn wir wollen das Festival doch unterstützen, da wäre eine Ermäßigung ja kontraproduktiv", sagt Andrea Müller. Und dann erzählt sie, warum sie das Festival so liebt und es auch gerne unterstützt. "Ich gehe schon seit 40 Jahren zum Festival, seit zehn Jahren ganz regelmäßig. Und es hat mir immer gut gefallen. Es ist mein Ausdruck der Wertschätzung. Denn man kommt ins Gespräch und gerade unter Sylvie Hamard gibt es eine große Nähe zwischen Festival und Publikum. Normalerweise müsste man für solch eine Vielfalt an Theaterstücken weit fahren und wir haben das - dank des Festivals - direkt hier vor der Haustür!"

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