Ein Festival auf Clubsuche

Saarbrücken/Forbach. "Das Publikum ist uns wieder treu geworden." Das ist nicht nur so ein Gefühl, das Sylvie Hamard, die Leiterin des Festivals Perspectives (Foto.: Dietze) hat

Saarbrücken/Forbach. "Das Publikum ist uns wieder treu geworden." Das ist nicht nur so ein Gefühl, das Sylvie Hamard, die Leiterin des Festivals Perspectives (Foto.: Dietze) hat. Für den Kulturausschuss des Stadtrates hatte Hamard jüngst harte Fakten: Als sie das Festival der deutsch-französischen Bühnenkunst 2007 übernommen hat, kamen zu den Perspectives-Veranstaltungen gerade mal 4 500 Besucher. Nach vier Festivals unter Hamards Leitung hat sich die Zuschauerzahl bei rund 11 000 stabilisiert.

"Jetzt, wo das Publikum wieder zu uns kommt, schauen wir, wie wir überregional, international anerkannt werden", sagt Hamard. Wenn das Festival bundesweit und im benachbarten Ausland mehr Beachtung findet, dann profitiere davon natürlich Saarbrücken insgesamt.

Interesse weit über die Stadtgrenze hinaus soll unter anderem ein Stück bringen, das die Berliner Schaubühne in diesem Jahr zum Festival nach Avignon gebracht hat: "Trust" von Falk Richter und Anouk van Dijk. Am 7. und 8. Mai wird das Stück auf die Le-Carreau-Bühne in Forbach kommen.

Le Carreau bleibt dem Festival als Spielort erhalten. Die Buswerkstatt im Quartier Eurobahnhof nicht. Die städtische Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) sei dabei das Gebäude "weiterzuentwickeln", sagt Kulturdezernent Erik Schrader. Es sei "immer klar gewesen, dass der Zeitpunkt kommt, an dem die Immobilie wirtschaftlich verwertet wird". Daran arbeite die GIU, und im Frühjahr 2011 (das Festival läuft vom 6. bis 14. Mai) stehe das Gebäude voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung.

Klar sei für sie, dass der neue Perspectives-Ort in der Stadt sein muss, sagt Hamard. Das Festival lebe davon, dass zumindestens die Veranstaltungen innerhalb Saarbrückens leicht zu erreichen sind und relativ nahe beieinanderliegen. Während Hamard noch auf der Suche nach neuen Orten ist, bleibt einiges sicher beim Alten: Es werde zum Beispiel wieder ein kostenloses Konzert auf dem St. Johanner Markt geben, kündigt Hamard an. Das sei gute Werbung ("Wir müssen zum Publikum gehen") und gut für die Festivalstimmung in der Stadt, erklärt Hamard.

Es ist zwar noch einiges zu klären bis zum Mai kommenden Jahres. Sylvie Hamard wirkt aber nicht so, als würde ihr das allzu große Sorgen machen. Das liegt auch daran, dass das Festival "stabil" ist, wie sie sagt. Und das bringe einen Vorteil, sagt sie: "Die Gespräche werden leichter. Ich muss nicht mehr so viel kämpfen, um etwas zu erreichen."

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