Bitte mal die Fans zur Bühne durchreichen . . . Bitte mal die Fans zur Bühne durchreichen . . .

Saarbrücken · Beim Madsen-Konzert in der Garage war es wie bei einem Treffen alter Bekannter. Aber die Band ist nachdenklicher geworden.

 Madsen bei ihrem Konzert in der Saarbrücker Garage.

Madsen bei ihrem Konzert in der Saarbrücker Garage.

Foto: Tobias Ebelshäuser/Tobias Ebelshaeuser

Man sollte fast meinen, dass die Band sich gar nicht mehr vorstellen müsste. Man kennt sich ja schließlich, so oft waren sie schon hier in der Saarbrücker Garage. „Es ist schön, euch wiederzusehen“, sagt Sänger Sebastian Madsen nur.

Trotzdem stellt er gleich zu Beginn seine Band-Kollegen vor: am Schlagzeug Sascha Madsen, an der Gitarre Johannes Madsen. So lautet übrigens, ganz kreativ, auch der Name der Band: Madsen.

Die drei Madsen-Brüder und Bassist Niko Maurer machen mittlerweile schon seit 14 Jahren Musik. Beim letzten Auftritt in Saarbrücken haben sie versprochen wiederzukommen, sagt Sänger Sebastian Madsen. Nun, Versprechen gehalten. Mit dabei hat die Band aus Niedersachsen ihr neues Album, mit dem Titel „Lichtjahre“.

Mit dem nun schon siebten Studioalbum ist ihre Musik nachdenklicher, an Stellen sogar melancholisch geworden. Die Texte handeln von der ersten Liebe, die am Älterwerden zerbricht, von der Unbeschwertheit der Jugend oder von der süßen Vergänglichkeit, die man spüren kann, wenn man sein Leben nicht ständig in den sozialen Medien dokumentiert.

Madsens musikalischen Stil in eine Schublade zu stecken, ist dabei gar nicht so leicht. Poppige Radio-Hymnen, im Duett gesungene Balladen, das alles gibt es bei Madsen. Doch ihre wahre Heimat, und das merkt man ihnen beim Konzert auch sehr gut an, die liegt im Punk-Rock. An lauten, harten, verzerrten Gitarrenriffs mangelt es keinesfalls.

Die Saarbrücker Fans wissen das jedenfalls zu schätzen. Denn wie Sänger Sebastian Madsen sagt, habe er noch auf keiner Show ihrer Tour so viele Crowdsurfer gesehen, also Menschen die sich todesmutig auf den Händen der Menge zur Bühne durchreichen lassen.

Ein Fan hat es bis nach vorne geschafft, der Sänger holt ihn auf die Bühne. Vor zwei Jahren, beim letzten Madsen-Konzert, habe er auch schon genau hier, mit der Band auf der Bühne gestanden, sagt der Fan. Wie gesagt: Man kennt sich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort