385 000 Euro für Sanierungen und Umbau Zuschuss für Walpershofer Gemeindehaus
Riegelsberg · Kirchengemeinde investierte 385 000 Euro für Sanierungen und Umbau. Im Keller gibt’s nun ein zentrales Archiv.
Die Gemeinde Riegelsberg gewährt der evangelischen Kirchengemeinde einen Zuschuss von 25 000 Euro für Umbau- und Sanierungsarbeiten am Gemeindehaus in Walpershofen. Das hatte der Riegelsberger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
In den vergangenen Jahren ließ die Kirchengemeinde unter anderem das Souterrain des Gemeindehauses zu einem Zentralarchiv umbauen. Damit einhergegangen waren aufwändige Arbeiten, denn zum platzsparenden Aufbewahren von Akten und Unterlagen wurde eine sogenannte Rollanlage in den Kellerräumen eingebaut (schwere, dicht an dicht aneinandergereihte Schränke, die mittels eines speziellen Mechanismus bewegt – „gerollt“ – werden können). Dieses System kann eine Belastung von bis zu 1,5 Tonnen pro Quadratmeter bedeuten. Daher mussten zunächst die vorherigen Bodenplatten bis auf den Fels hinunter ausgegraben und dann erneuert werden.
Zudem wurde mit verschiedenen weiteren Baumaßnahmen auch die Statik des Gebäudes gesichert. Hinzu kamen der Neubau der Heizung, eine neue, behindertengerechte Toilette, eine neue Küche sowie der Bau einer Fluchttreppe. – Insgesamt beliefen sich die Umbau- und Sanierungskosten auf 385 000 Euro.
Den Antrag auf Unterstützung hatte bei der Gemeinde Riegelsberg Professor Pfarrer Joachim Conrad gestellt und dabei auch mitgeteilt, dass es im Bereich der evangelischen Kirche keine Zuschussgeber gibt, weil die Kirchengemeinden Kirchensteuern erheben. Es gebe von staatlicher Seite höchstens Zuschüsse für die Sanierung von Denkmälern, doch das Walpershofer Gemeindehaus ist nicht denkmalgeschützt. Deshalb muss die evangelische Kirchengemeinde Kölln (zu der auch Walpershofen gehört) alle Kosten aus ihren Rücklagen selbst finanzieren.
Finanzielle Hilfe gab es lediglich vom Aktionsbündnis evangelischer Vereine in Walpershofen, das ein paar neue Schränke und die neue Küche bezahlt hat – die alte hatte 44 Jahre auf dem Buckel. Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) betonte in der Ratssitzung, dass die Gemeinde bisher Investitions- und Sanierungsmaßnahmen der Kirchen – bei einem nachgewiesenen Defizit und auf Antragstellung – immer finanziell unterstützt hat und es auch im Falle des Walpershofer Gemeindehauses so tun soll. Allerdings sind solche Zuschüsse an Kirchengemeinden gedeckelt: „Wir übernehmen zehn Prozent der übrig gebliebenen Kosten, jedoch nur bis zu einem Höchstbetrag von 25 000 Euro“, sagt Häusle. Diesem Vorschlag stimmte der Gemeinderat geschlossen zu.