Steuerhinterziehung: Zweieinhalb Jahre Haft für Immobilienmakler

Saarbrücken. Seit dem 7. August dieses Jahres verhandelt die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts gegen einen Immobilien- und Versicherungsmakler (59) aus dem Regionalverband. Angeklagt waren zahlreiche Fälle der Steuerhinterziehung. Mit der gestrigen Verurteilung zu einer zweieinhalbjährigen Freiheitsstrafe fand das Verfahren ein vorläufiges Ende

Saarbrücken. Seit dem 7. August dieses Jahres verhandelt die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts gegen einen Immobilien- und Versicherungsmakler (59) aus dem Regionalverband. Angeklagt waren zahlreiche Fälle der Steuerhinterziehung. Mit der gestrigen Verurteilung zu einer zweieinhalbjährigen Freiheitsstrafe fand das Verfahren ein vorläufiges Ende. Die Strafe bezieht sich auf drei Fälle, die restlichen wurden vom Gericht eingestellt. Weil das Verfahren bereits seit dem Jahr 2000 läuft, gelten acht Monate der Strafe als verbüßt.Der 59-Jährige aus Riegelsberg hat eine Konditorlehre absolviert. Seit 1982 war er als selbstständiger Finanzdienstleister tätig. Zur Zeit ist er bei einer luxemburgischen Gesellschaft in der Branche angestellt. Zu seinem Einkommen wollte er vor Gericht keine Angaben machen. Genau so habe er es auch gegenüber dem Finanzamt gehalten, stellte der Richter fest. Und: Entweder habe er keine oder unrichtige Steuererklärungen abgegeben. 1998 soll er nach dem Urteil 566000 Mark Steuern hinterzogen haben. Aus der Vermittlung des Herzzentrums Cottbus an die Caritas Trägergesellschaft Trier erhielt er eine Provision von 6,1 Millionen Mark, 4,5 Millionen davon wurden über eine Briefkastenfirma des Angeklagten in Gibraltar am Finanzamt vorbeigeschleust. Schaden: 1,3 Millionen Mark. Zudem entging seiner Heimatgemeinde mehr als eine halbe Million Mark an Gewerbesteuern. Die Staatsanwaltschaft hatte auf drei Jahre und zwei Monate Haft plädiert. Die Verteidigung wird in Revision gehen. jht

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